Frankfurter Börse
Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Der feste Euro hat zur Wochenmitte die Kurse am deutschen Aktienmarkt im Zaum gehalten. Nach kräftigen Zug...
Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Der feste Euro hat zur Wochenmitte die Kurse am deutschen Aktienmarkt im Zaum gehalten. Nach kräftigen Zugewinnen vom Vortag gab der DAX wieder um 0,45 Prozent auf 12.174,30 Punkte nach. Der Eurokurs stieg am Mittwochnachmittag erneut über die Marke von 1,18 US-Dollar. Auch ein überraschend starker Anstieg des deutschen Einkaufsmanagerindex für die Industrie im August hob die Laune der Anleger nicht.
Zudem überwog vor dem Beginn der Notenbankkonferenz am Donnerstag in Jackson Hole in den USA die Zurückhaltung an den Aktienbörsen. „Die Zentralbanker werden dort untersuchen, ob die niedrige Inflation ein Problem darstellt und wie darauf reagiert werden kann“, schrieb Jochen Stanzl von CMC Markets in einem Marktkommentar.
Der MDAX gab um 0,11 Prozent auf 2.4918,87 Punkte nach und der Technologiewerte-Index TecDAX verlor 0,31 Prozent auf 2.267,70 Zähler.
Ein verdüsterter Umsatzausblick des britischen Werbekonzerns WPP ließ bei den Medientiteln wieder Ängste vor einem schwachen Branchenumfeld hochkochen. So knickten die Papiere von ProSiebenSat.1 als DAX-Schlusslicht um 3,7 Prozent ein. Die Aktien des Konkurrenten RTL fielen um 1,6 Prozent und Axel Springer um 1,4 Prozent. Papiere des Werbedienstleisters Ströer rutschten um 2,7 Prozent an das MDAX-Ende.
Aktien von K+S profitierten von abermaligen Spekulationen über ein Interesse eines Finanzinvestors und gewannen an der MDAX-Spitze 4,4 Prozent. Händler verwiesen auf einen Pressebericht, wonach der aktivistische Hedgefonds Elliott ein Auge auf den Dünger- und Salzkonzern geworfen haben soll.
Abstufungen durch die kanadische Investmentbank RBC Capital sorgten bei den Aktien von Versorgern für Kursbewegungen. RBC-Analyst John Musk hatte Uniper von „Outperform“ auf „Sector Perform“ gesenkt und Innogy von „Sector Perform“ auf „Underperform“ abgestuft. Uniper verloren daraufhin 1,3 Prozent und Innogy 1 Prozent.
Positiv äußerte sich Musk dagegen über die beiden Stromerzeuger im DAX, RWE und E.ON. RWE legten nur leicht um 0,2 Prozent zu, E.ON fielen um 0,7 Prozent. RWE sind seit Jahresbeginn bereits um rund 76 Prozent gestiegen und E.ON um mehr als 40 Prozent.
Die Aktien von TAG Immobilien reagierten mit einem Minus von 1 Prozent auf die Kapitalpläne des Unternehmens. Die Immobiliengesellschaft hat sich mit einer fünf Jahre laufenden Wandelanleihe im Volumen von 277 Millionen Euro frisches Geld beschafft.
Spanische Medienspekulationen um einen baldigen Wechsel des Offensivspielers Ousmane Dembele von Borussia Dortmund zum FC Barcelona für 130 Millionen Euro trieben den BVB-Kurs um 2,6 Prozent auf den höchsten Stand seit 16 Jahren.
Zooplus büßten am SDAX-Ende 5,5 Prozent ein. Der Analyst Lars Dannenberg von Hauck & Aufhäuser verwies vor allem auf einen zunehmenden Wettbewerb unter den Online-Händlern von Haustierbedarf. Der stärkste Kontrahent von Zooplus dürfte Amazon bleiben.
Die Papiere von RIB Software kletterten nach einer Kaufempfehlung durch das Analysehaus Warburg Research um 6,5 Prozent an die Spitze des TecDAX. Nach einer Verkaufsempfehlung des Analysehauses Hauck & Aufhäuser brachen Adva-Titel am TecDAX-Ende um 7,7 Prozent ein. Analyst Robin Brass befürchtete, dass der Adva-Schlüsselkunde Amazon wohl zum Konkurrenten Ciena gewechselt sei - auch wenn es dafür noch keine Bestätigung gebe. Damit verliere der Netzwerkausrüster etwa 40 Millionen Euro Umsatz in diesem Jahr.
~ ISIN DE0008469008 ~ APA496 2017-08-23/18:34