Börse Frankfurt im Frühhandel kaum verändert
Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Vor der Notenbankkonferenz im US-amerikanischen Jackson Hole haben sich die Anleger auch am Donnerstagmorg...
Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Vor der Notenbankkonferenz im US-amerikanischen Jackson Hole haben sich die Anleger auch am Donnerstagmorgen zurückgehalten. Der DAX stand nach der ersten Dreiviertelstunde des Handels kaum verändert bei 12.176,65 Punkten, nachdem er am Vortag etwas gefallen war.
Der MDax mit den Aktien mittelgroßer deutscher Unternehmen sank um 0,07 Prozent auf 24.902,38 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDax verlor 0,23 Prozent auf 2.262,57 Punkte.
Nach dem Rückschlag seit Mitte Juni hatte sich der DAX zuletzt zwischen rund 12.000 und 12.300 Punkten eingependelt. Nun warten die Anleger auf die bevorstehende Notenbankkonferenz im US-amerikanischen Jackson Hole. Besonders interessiert sie dabei die Rede des EZB-Präsidenten Mario Draghi, die allerdings erst am Freitag nach Börsenschluss auf der Agenda steht. Äußert sich Draghi darin zum Ausstieg aus dem Wertpapierkaufprogramm oder zur Stärke des Euro? Dem Vernehmen nach scheint dies zwar eher unwahrscheinlich, dennoch werden Investoren jedes Wort auf die Goldwaage legen.
Um über 1 Prozent abwärts ging es am DAX-Ende für die Papiere von ThyssenKrupp. Politiker und Gewerkschaftler wollen einem Pressebericht zufolge die angepeilte Fusion der Stahlsparte von Thyssenkrupp mit dem indischen Branchenriesen Tata Steel verhindern. Dazu solle eine „Deutsche Stahl AG“ gegründet werden, berichtete das „Handelsblatt“ unter Berufung auf unternehmensnahe Kreise. Die geplante Fusion wird von Börsianern sehr positiv gesehen - platzt sie, wäre es eine herbe Enttäuschung.
Ein Händler wertete die Pläne allerdings als reines „Wahlkampfgetöse“ gegen den von den Gewerkschaften befürchteten Stellenabbau. Für wichtiger hält er japanische Medienberichte, wonach sich der Stahlkonzern Nippon Steel & Sumitomo Metal Corp mit Toyota Motor auf niedrigere Preise geeinigt habe. Das habe die Branche im asiatischen Handel belastet. Auch Salzgitter wurden von Anlegern verkauft.
Ein Bericht des „Manager Magazin“ setzte die Papiere des Möbel-und Einzelhändlers Steinhoff schwer unter Druck: Sie verloren am MDax-Ende über 4 Prozent. Dem Magazin zufolge soll das Unternehmen ins Visier der Staatsanwaltschaft geraten sein.
Aktien von CTS Eventim fielen nach dem Zwischenbericht zum ersten Halbjahr um etwa 1 Prozent. Die Papiere des Ticketverkäufers orientierten sich damit wieder in Richtung des jüngsten Zwischentiefs, für das Ängste vor einem Wettbewerb mit Amazon gesorgt hatten. Nun zeigten sich Börsianer enttäuscht von der Geschäftsentwicklung der ersten sechs Monate. Der Umsatz sei zwar erwartungsgemäß ausgefallen, die schwache Profitabilität sei aber ein Stimmungsdämpfer, sagte ein Händler.
Nach recht positiven Analystenkommentaren waren Aktien von Hugo Boss und Covestro bei den Anlegern dagegen sehr gefragt. Bei Boss sah Analystin Zuzanna Pusz in der Wachstumsbeschleunigung im zweiten Quartal die ersten klaren Zeichen, dass die neue Strategie des Modekonzerns Früchte trage. Sie stockte ihr Kursziel daraufhin deutlich auf und blieb bei ihrer Kaufempfehlung.
Beim von Bayer abgespaltenen Kunstoff-Spezialisten Covestro gab HSBC-Experte Sriharsha Pappu seine negative Haltung auf. Die Auslastung im Polyurethan-Geschäft sei inzwischen doch höher als ursprünglich von ihm angenommen, lautet seine Begründung.
~ ISIN DE0008469008 ~ APA123 2017-08-24/10:17