Neue Gesichter, alte Themen: SPÖ-Chefin auf Sommertour
Tirols SP-Chefin Elisabeth Blanik machte auf ihrer Sommertour in Jenbach Halt.
Jenbach –Es wurde höflich gelächelt, freundlicher Umgang miteinander demonstriert und von Einheit geredet. Doch die Zerrissenheit und Enttäuschung blieb spürbar in den Räumen der SPÖ-Zentrale in Jenbach am Mittwochnachmittag. Dahin hatte SPÖ-Tirol-Chefin Elisabeth Blanik auf ihrer Sommertour durch Tirols Bezirke zur Pressekonferenz zusammen mit SP-Bezirksvorsitzendem Klaus Gasteiger, der SP-Landtagskandidatin Elisabeth Fleischanderl und dem SP-Nationalratskandidaten Max Unterrainer geladen.
Wobei Unterrainer und Gasteiger Jüngeren in der SPÖ Platz machen müssen. Unterrainer kandidiert nun auf dem eher aussichtslosen vierten Platz, denn er müsste 600 Vorzugsstimmen für ein Mandat erhalten. Und auch Gasteigers Tage im Landtag sind gezählt. „Ich wäre gern wieder angetreten, aber mir wurde nahegelegt, nicht mehr zu kandidieren. Denn sonst wäre der Bezirk Schwaz auf nicht wählbare Stelle gereiht worden“, sagt der 52-jährige Polit-Profi abseits der Pressekonferenz enttäuscht. Blanik sprach indes von „Generationenwechsel“, und dass man in der Politik nur eine gewisse Zeit vertreten sein könne. Blanik: „Das wird auch mir so gehen.“ Zum Zug kommt jetzt mit der 22-jährigen Vomper Gemeinderätin Elisabeth Fleischanderl ein Polit-Neuling. „Mir ist die Politikverdrossenheit bei den Menschen aufgefallen. Sie schätzen es, wenn wir ihre Probleme ernst nehmen“, sagt sie. Die Probleme und auch die Themen des Parteiprogramms seien nicht neu, ergänzte Unterrainer: Arbeit, Verkehr, Wohnen, Ausbildung und Pflege zählte er auf.
Und Blanik versprach „die tatsächliche und vehemente Umsetzung all unserer Aufgaben, um das Vertrauen wiederzugewinnen.“ Sie verwies auf Bundeskanzler Kerns geplante Steuersenkung auf Arbeit. Der Sozialstaat dürfe nicht weiter über die Arbeitskraft, sondern sollte über eine Wertschöpfungsabgabe (Maschinensteuer) finanziert werden. „Es lohnt sich, mit voller Kraft zu kämpfen“, so Blanik über den Wahlkampf. „Und es geht nicht vorrangig um Ämter und Wahlergebnisse, sondern um unsere Grundsätze, von denen wir überzeugt sein müssen, für die wir brennen und zusammenstehen“, betonte sie. (ad)