Mehr Geburten am LKH Graz: Schwangere müssen in andere Spitäler

Graz (APA) - Auf der Geburtenstation des LKH Graz kommt es wegen steigender Geburtenzahlen laut einem Bericht der „Kleinen Zeitung“ zu Engpä...

Graz (APA) - Auf der Geburtenstation des LKH Graz kommt es wegen steigender Geburtenzahlen laut einem Bericht der „Kleinen Zeitung“ zu Engpässen. Reinhard Marczik, Sprecher der steiermärkischen Krankenanstalten-Gesellschaften (KAGes) bestätigte, dass zuletzt vermehrt schwangere Frauen nicht nach Graz, sondern in andere Krankenhäuser gebracht wurden. Hintergrund sei aber vor allem ein neues digitales System.

Marczik stellte klar, dass die Station in Graz in diesen Fällen nicht „geschlossen“ werde, sondern das System andere Standorte vorschlägt, wo kürzere Versorgungszeiten zu erwarten sind. Risiko-Geburten werden nach wie vor in die steirische Landeshauptstadt gefahren. Das online vernetzte System, auf das die Rettungsfahrzeuge Zugriff haben, zeigt den Fahrern an, in welchen Spitälern welche Kapazitäten zur Verfügung stehen. Seit Anfang 2017 wurden sukzessive mehr Abteilungen in das System eingespeist.

Zuletzt sei es öfter vorgekommen, dass die Geburtenstation in Graz auf „Rot“ gestellt war und daher andere Krankenhäuser wie etwa Feldbach, Leoben oder Deutschlandsberg angefahren wurden. Trotz längerer Fahrzeiten war in anderen Spitälern eine rasche Versorgung zu erwarten, schilderte der Sprecher. Früher wurden die schwangeren Frauen nach Graz gebracht und wenn es sich um keinen Notfall handelte, konnte es auch passieren, dass sie länger warten mussten. Das soll mit dem System verhindert werden.

Kritik gab es vonseiten der steirischen Opposition. FPÖ-Landtagsabgeordnete Andrea-Michaela Schartel sah die Ursachen in einer verfehlten Politik: „In den vergangenen Jahren wurden nicht nur ganze Krankenhäuser geschlossen, sondern auch die Geburtenstationen in Voitsberg und Bruck an der Mur wegrationalisiert. Nichtsdestotrotz führt Landesrat (Christopher, Anm.) Drexler seine verantwortungslose Kahlschlagpolitik unverhohlen fort. Die Auswirkungen seines Handelns offenbaren sich aktuell im Fall des Kapazitätsengpasses an der Geburtenstation des LKH-Univ. Klinikums Graz.“ Die Freiheitlichen wollen den Fall im Landtag zum Thema machen.

Die steirische KPÖ will am Engpass ein Vorzeichen darin erkennen, wohin die „Spitalsreform“ führe. Diese gehe in die falsche Richtung, meinte Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler: „Jene vorhersehbaren Versorgungsengpässe, vor denen die KPÖ von Anfang an gewarnt hat, sind längst Realität.“ Der Engpass in Graz müsse Konsequenzen haben. „Große Teile des Strukturplans müssen jetzt neu diskutiert werden, damit solche Krisen im steirischen Gesundheitswesen nicht zur Normalität werden“, meinte Klimt-Weithaler.

Am LKH Graz werden laut Marczik rund 3.000 Kinder pro Jahr zur Welt gebracht. Nach Jahren mit Rückgängen sind die Zahlen der Geburten in den vergangenen Jahren angestiegen,