Bergsturz in der Schweiz - Bis zu vier Millionen Kubikmeter Geschiebe

Bondo (APA/dpa/sda) - Die Vermissten hatten sich zum Zeitpunkt Unglücks im Gebiet der Val Bondasca aufgehalten, berichtete die Kantonspolize...

Bondo (APA/dpa/sda) - Die Vermissten hatten sich zum Zeitpunkt Unglücks im Gebiet der Val Bondasca aufgehalten, berichtete die Kantonspolizei am Donnerstag. Bei dem Bergsturz waren nach Schätzungen bis zu vier Millionen Kubikmeter Geschiebe mit Schlamm mit größeren Gesteinsbrocken nachgerutscht. Die graue Masse schob sich direkt an dem Ort Bondo vorbei.

Verletzt wurde in dem Ort niemand, weil ein Alarmsystem rechtzeitig vor dem Murenabgang warnte. Zwölf Objekte (Ställe und Almhütten) wurden zerstört oder in Mitleidenschaft gezogen. Aus der Val Bondasca wurden einige Personen mit Helikoptern aus dem Gefahrengebiet ausgeflogen. Die Hauptstraße durch das Tal blieb vorerst gesperrt. Die Fahrbahn war sowohl unterspült als auch überspült worden, ist beschädigt und stellenweise verschüttet.

Die Bergsturzgefahr am Piz Cengalo ist seit langem bekannt. Das Gebiet wird seit Jahren vom kantonalen Amt für Wald- und Naturgefahren überwacht. Bei einer Messung Ende Juli hatten Geologen laut einem Medienbericht massiv erhöhte Felsbewegungen festgestellt. Letzte Woche war dann offenbar ein Betretungsverbot für „Maiensässe“ - eine Sonderform der Alm - im gefährdeten Gebiet ausgesprochen worden.

Die Polizei kündigte für Donnerstag um 14.00 Uhr eine Pressekonferenz an. Bondo liegt an der Grenze zu Italien, rund 35 Kilometer südwestlich von St. Moritz.