CA Immo - Merger mit Immofinanz liegt nach wie vor auf Eis
Wien (APA) - Bei der geplanten Fusion der Immobilienkonzerne CA Immo und Immofinanz herrscht seit dem Frühjahr kompletter Stillstand. „Da gi...
Wien (APA) - Bei der geplanten Fusion der Immobilienkonzerne CA Immo und Immofinanz herrscht seit dem Frühjahr kompletter Stillstand. „Da gibt‘s keine Neuigkeiten, keine Bewegung, überhaupt gar nichts“, verkündete CA-Immo-Chef Frank Nickel heute, Donnerstag, bei der Präsentation der Halbjahreszahlen in Wien.
„Es gibt verschiedene Probleme, die gelöst werden müssen - zum Beispiel Russland“, sagte der Konzernchef zur APA. Der Zusammenschluss kommt nur zustande, wenn die Immofinanz ihr verlustträchtiges Russland-Portfolio abstößt. Das hatte die CA Immo zur Bedingung gemacht. „Das ist ein Ja oder Nein. Wenn es ein Ja ist, fangen wir wieder zu arbeiten an - an einem möglichen ‚Merger‘“, so Nickel.
Betreffend der Bilanz zum ersten Halbjahr 2017 gebe es „viel Positives zu vermelden“, sagte der CEO vor allem unter Verweis auf „ein extrem gutes internationales Vermietungsgeschäft - sowohl im Bestand als auch im Development“.
Die Mieterlöse erhöhten sich heuer in den ersten sechs Monaten gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um rund 9 Prozent auf 88,6 Mio. Euro. Das Nettomietergebnis sei um 11 Prozent auf 80,1 Mio. Euro „deutlich gestiegen“, bekräftigte Finanzvorstand Hans Volkert Volckens. Dazu beigetragen hätten der Ankauf des Millennium Towers in Budapest und der „Herauskauf aus dem Joint Venture mit der Union Investment“. Die CA Immo erwarb die Minderheitsbeteiligung des Fondspartners. Das Nettomietergebnis habe sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 13 Prozent von 0,76 auf 0,86 Euro je Aktie verbessert.
Parallel dazu hat die CA Immo ihre Finanzierungskosten von 2,3 Prozent im Jahr 2016 auf 2,2 Prozent gesenkt. „Wir haben über 300 Mio. Bankkredite frühzeitig um zehn Jahre verlängert - wir haben ein niedriges Zinsumfeld und davon wollen wir möglichst lange profitieren“, berichtete der Finanzchef.
Weniger erfreulich ist die Abwertung des Immobilienportfolios der CA Immo - das Neubewertungsergebnis hat sich im Jahresabstand von 113,1 auf 40,1 Mio. Euro um fast zwei Drittel verschlechtert. Daran sind den Angaben zufolge „im Wesentlichen die osteuropäischen Kernregionen des Konzerns“ schuld, wie das Unternehmen bereits Mittwochabend in einer Aussendung mitteilte. Wesentlich besser läuft es in Deutschland: Die betragsmäßig größten Beiträge zum Neubewertungsgewinn hätten Bestandsobjekte in Berlin und München beigesteuert.
Bei einem schwächeren operativen Ergebnis - der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBIT) verringerte sich um 15,6 Prozent auf 148,1 Mio. Euro - erzielte der börsennotierte Immobilienkonzern unter dem Strich einen höheren Gewinn: Das Periodenergebnis stieg um 7 Prozent auf 105,2 Mio. Euro, das Ergebnis je Aktie (EPS) um 9,7 Prozent auf 1,13 Euro.
Für das Gesamtjahr 2017 ist das Management zuversichtlich und bleibt daher bei den bereits kommunizierten Zielen: „In einem halben Jahre werden wir Ihnen eine weitere Steigerung der Ergebnisse präsentieren können“, sagte der Finanzvorstand. „Wir bestätigen den FFO (Funds from Operations oder das operative Ergebnis aus dem Vermietungsgeschäft, Anm.) von 100 Mio. Euro.“ 2016 lag besagter FFO bei 91,7 Mio. Euro. Im ersten Halbjahr sei es zu einer „sehr deutlichen Steigerung dieser Cashflow-relevanten Zahl“ von 43,8 auf 56,3 Mio. Euro gekommen.
Dazu hätten aber auch „asymmetrische Effekte“ beigetragen, räumte der Finanzchef ein. „Im zweiten Quartal bekamen wir die Dividende von der Immofinanz.“ Zur voraussichtlichen Ausschüttung der CA Immo für das laufende Geschäftsjahr meinte Volckens: „Wir bleiben bei einer Ausschüttungsquote von 70 Prozent beim FFO I - folglich wird es voraussichtlich eine Erhöhung geben.“
~ ISIN AT0000641352 AT0000809058 WEB http://www.caimmo.com
http://www.immofinanz.com ~ APA238 2017-08-24/12:32