Fipronil - Niederlande prüfen Kalbfleisch auf Insektengift Amitraz
Den Haag/Wien (APA/dpa) - Die Regierung in Den Haag prüft nach eigenen Angaben, ob durch eine illegale Verwendung des Pestizids Amitraz Kalb...
Den Haag/Wien (APA/dpa) - Die Regierung in Den Haag prüft nach eigenen Angaben, ob durch eine illegale Verwendung des Pestizids Amitraz Kalbfleisch belastet und in den Verkauf gelangt sein könnte. Das für die Nutztierhaltung nicht zugelassene Mittel sei neben dem verbotenen Insektizid Fipronil von der Stallreinigungsfirma Chickfriend zur Ungezieferbekämpfung verwendet worden, so die niederländische Nachrichtenagentur ANP.
Darüber habe die Regierung das Parlament vor einen Sonderdebatte zur Aufarbeitung des Fipronil-Skandals um mit Pestiziden belastete Eier informiert. Bereits im Juli hatten belgische Behörden bei der Untersuchung von Kanistern der Desinfektionslösung „Dega 16“, die als Auslöser des Fipronil-Skandals gilt, zusätzlich Spuren von Amitraz entdeckt.
Für die Debatte unterbrachen die Abgeordneten die parlamentarische Sommerpause. Gesundheitsministerin Edith Schippers kündigte eine Untersuchung aller Umstände des Fipronil-Skandals an. Abgeordnete warfen der Behörde für Lebensmittelsicherheit (NVWA) vor, die Öffentlichkeit viel zu spät über Erkenntnisse zum Fipronil-Skandal informiert zu haben. Mehrfach wurden Budgetkürzungen durch die Regierung bei der NVWA dafür verantwortlich gemacht, dass die Behörde ihre Aufgaben nicht mehr zuverlässig erfülle.
Es gebe bisher keine Hinweise, dass Amitraz in Lebensmitteln nachgewiesen wurde, berichtete die österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) am Donnerstag. In Österreich werden aber Proben, in denen Fipronil nachgewiesen wurde, auch auf Amitraz untersucht. Bisher liegen 14 Ergebnisse vor, in keiner Probe sei Amitraz entdeckt worden.