Rabbiner-Organisationen in den USA sagten Telefonat mit Trump ab
Washington (APA/AFP) - Vier große Rabbiner-Organisationen in den USA haben ihr diesjähriges traditionelles Telefonat mit dem US-Präsidenten ...
Washington (APA/AFP) - Vier große Rabbiner-Organisationen in den USA haben ihr diesjähriges traditionelles Telefonat mit dem US-Präsidenten abgesagt. Zur Begründung verwiesen sie am Donnerstag auf die Debatte über die rechtsextremistischen Vorfälle in der Universitätsstadt Charlottesville.
Die Äußerungen von Präsident Donald Trump zu den Vorgängen dienten jenen, die „Antisemitismus, Rassismus und Ausländerfeindlichkeit predigen“, erklärten die Rabbiner-Organisationen.
In den vergangenen Jahren gab es üblicherweise vor den jüdischen Festen Yom Kippur (hebräisch: Versöhnungstag) und Rosh Hashanah eine Telefonkonferenz zwischen den Rabbiner-Organisationen und dem Präsidenten. Zu den Unterzeichnern der Erklärung zählen die 1889 gegründete Central Conference of American Rabbis, die Rabbinical Assembly, die Reconstructionist Rabbinical Association und das Religious Action Center of Reform Judaism. Sie verurteilten Trumps Äußerungen, nach denen „viele Seiten“ in Charlottesville Gewalt verübt hätten. Stattdessen sei sie aber von „Nazis, Anhängern der Überlegenheit der Weißen und der sogenannten Alt-Right-Bewegung ausgegangen“, erklärten die Rabbiner-Organisationen.
„Der in Charlottesville beobachtete Antisemitismus war erschreckend“, sagte die Leiterin der Reconstructionist Rabbinical Association, Elyse Wechterman, dem Sender CNN. Trump verweigere seit dem Präsidentschaftswahlkampf eine Distanzierung von „Antisemiten und Rassisten aller Art“.
In Charlottesville war Mitte August eine Gegendemonstrantin getötet worden, als ein 20-jähriger Neonazi sein Auto offenbar absichtlich in eine Gruppe von Gegnern eines Aufmarschs von Rechtsextremen steuerte.
(Alternative Schreibweise: Jom Kippur, Rosch Haschana)