Geteiltes Land: Wer kontrolliert welche Region in Syrien?

Damaskus (APA/dpa) - In den vergangenen Monaten haben Syriens Regierungstruppen einige Geländegewinne erzielt. Trotzdem bleibt das Land nach mehr als sechs Jahren Bürgerkrieg geteilt.

NORDEN: Den größten Teil der Grenze zur Türkei beherrscht die Kurden-Miliz YPG, die eng mit der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK verbunden ist. Allerdings regiert die YPG kein zusammenhängendes Gebiet, weil von der Türkei unterstützte Rebellen einen Korridor nördlich der Großstadt Aleppo unter ihrer Kontrolle haben. Dort sind auch türkische Truppen stationiert.

Die Provinz Idlib im Nordwesten hat der syrische Al-Kaida-Ableger Haiat Tahrir al-Scham (HTS) fest in seiner Hand. Alle anderen Rebellengruppen wurden dort an den Rand gedrängt.

Die IS-Terrormiliz hat ihre Gebiete in Nordsyrien fast vollständig verloren. Die YPG führt dort eine Offensive auf die IS-Hochburg Al-Raqqa (Raka) an und hat schon mehr als die Hälfte der Stadt eingenommen. Die Regierungstruppen beherrschen Aleppo und Teile des Umlands.

WESTEN UND ZENTRUM: Das Gebiet ist eine Hochburg der Regierung. Es zieht sich von den Küstenprovinzen Latakia und Tartus im Nordwesten weit Richtung Süden bis zur Hauptstadt Damaskus. Dazu gehören auch die Städte Hama und Homs, womit alle wichtigen urbanen Zentren des Landes und somit auch der größte Teil der verbliebenen Einwohner Syriens von Regierungstruppen kontrolliert werden.

OSTEN: Hier hat der IS seine letzten Bastionen in Syrien. Dazu zählt vor allem die Stadt Deir ez-Zor (al-Zor, Deir Essor, Dair as-Saur) im Euphrat-Tal. Der größte Teil des Gebiets besteht aus Wüste. Die Region ist dennoch bedeutend, weil hier Teile von Syriens spärlichen Öl- und Gasvorräten liegen.

SÜDEN: Die Herrschaft rund um die Stadt Daraa nahe der Grenze zu Jordanien ist zwischen Rebellen und Regierung geteilt. Unter den Gegnern von Präsident Bashar al-Assad sind moderatere und radikale Gruppen zu finden. Dazu zählen auch Kämpfer des IS und Al-Kaidas.