Europas Leitbörsen zu Mittag befestigt, Notenbanker-Treffen im Fokus
Frankfurt am Main (APA) - Die europäischen Aktienmärkte haben am Freitag im Verlauf mit Aufschlägen notiert. Der 50 führende Unternehmen der...
Frankfurt am Main (APA) - Die europäischen Aktienmärkte haben am Freitag im Verlauf mit Aufschlägen notiert. Der 50 führende Unternehmen der Eurozone umfassende Euro-Stoxx-50 verlor 231,03 Einheiten oder 6,71 Prozent auf 3.213,70 Punkte. Der DAX in Frankfurt notierte gegen 12.00 Uhr mit 12.227,50 Punkten und plus 46,67 Einheiten oder 0,38 Prozent. Der FT-SE-100 der Börse London gewann um 25,27 Zähler oder 0,34 Prozent und steht nun bei 7.432,33 Stellen.
Mit Spannung erwartet werden jetzt die Reden mehrerer Notenbanker in Jackson Hole. Von den Kommentaren beim renommierten Notenbankertreffen erhoffen sich Börsianer Hinweise auf die weiteren Schritte der Währungshüter. Viele Analysten bezweifeln aber, dass die Notenbanker tatsächlich marktbewegende neue Signale liefern werden.
So dürften die Kommentare nach Einschätzung der Analysten der Helaba keine Überraschungen liefern. „Die Reden werden aber aufmerksam verfolgt und sie könnten die Volatilität an den Märkten erhöhen“, schreiben die Helaba-Analysten. Die Rede der US-Notenbankchefin Janet Yellen wird um 16 Uhr MESZ, jene von EZB-Chef Mario Draghi um 21 Uhr erwartet.
Im Verlauf des Vormittags erreichten die europäischen Börsen Stimmungsdaten aus Deutschland: Das ifo-Geschäftsklima fiel im August zwar geringfügig um 0,1 Punkte auf 115,9 Zähler, lag damit aber über der Konsensus-Prognose von 115,5 Punkten. Die „fast atemberaubende“ Robustheit der deutschen Konjunktur wurde damit untermauert, schreiben die Analysten der ING in einer ersten Reaktion.
Die Ankündigung von Preissenkungen bei der US-Biosupermarktkette Whole Foods durch Amazon belastete den Kurs von Ahold Delhaize erheblich. Die Aktie fiel um 5,10 Prozent auf den niedrigsten Stand seit Anfang 2015. Sie war Schlusslicht im Euro-Stoxx-50. Amazon hatte Whole Foods im Juni übernommen und will dort bereits am Montag die Preise für Lebensmittel senken. Ahold Delhaize hat im vergangenen Jahr fast zwei Drittel des Konzernumsatzes in den USA erwirtschaftet.
Nach einer Gewinnwarnung vom Vortag ging es für die Aktien von Dixons Carphone erneut nach unten (minus 1,88 Prozent). Der auf Mobilfunk- und Elektronikartikel spezialisierte Einzelhändler hatte wegen schwacher Nachfrage auf dem britischen Heimatmarkt einen Gewinnrückgang für das laufende Geschäftsjahr in Aussicht gestellt. Daraufhin war der Kurs um mehr als 20 Prozent eingebrochen. Die britische Investmentbank HSBC senkte die Aktien von „Buy“ auf „Hold“.
In Frankfurt rückten die Titel von Adidas in den Fokus: Angesichts des zuletzt guten Laufs des Nike-Rivalen warnte Konzernchef Kasper Rorsted vor überzogenen Erwartungen an die Zukunft. „Es wäre Naivität pur, die Dynamik fortzuschreiben, wie wir sie jetzt erleben“, sagte er der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Die Wertpapiere von Adidas erholten sich jedoch im Verlauf des Vormittags nach einem ursprünglichen Minus von fast 2 Prozent auf minus 0,11 Prozent.
Daneben sorgten Analystenkommentare für Bewegung: Aktien des Versicherers Standard Life stiegen um 2,09 Prozent, angetrieben von einer Hochstufung auf „Buy“ durch die Citigroup. In Paris verloren Carrefour dagegen 2,55 Prozent und fielen auf ein Vierjahrestief, belastet von einer Abstufung von „Buy“ auf „Neutral“ durch die Investmentbank Oddo BHF.
Zuletzt sorgte eine Kaufempfehlung („Buy“) des US-Investmenthauses Stifel bei den Papieren von Zalando für Auftrieb. Die Aktien des Onlinehändlers stiegen auf plus 1,19 Prozent.
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