Umweltzonen - Häupl skeptisch: „Aber wir diskutieren gerne darüber“

Wien (APA) - Der Wiener Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) steht der vom grünen Koalitionspartner geforderten Einführung von Umweltzonen skep...

Wien (APA) - Der Wiener Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) steht der vom grünen Koalitionspartner geforderten Einführung von Umweltzonen skeptisch gegenüber. Er sprach am Freitag gegenüber der APA von einem „erheblich diskussionswürdiger Vorschlag“. Die Probleme gebe es nicht in der Innenstadt, sondern an den Hauptverkehrsrouten, gab er zu bedenken.

Man könne nicht alles über einen Kamm scheren, betonte er. Wenn Umweltzonen in einer Stadt seine Berechtigung hätten, müsse dies woanders nicht unbedingt der Fall. In Wien sei die Südosttangente am stärksten befahren: „Was uns dort Umweltzonen bringen sollen, kann ich zur Stunde nicht ganz nachvollziehen. Aber wir diskutieren gerne drüber.“

„Ich glaube, dass es sehr viel besser ist, dass man praktische Lösungen anbietet, etwa in Form von entsprechenden Angeboten im öffentlichen Verkehr“, sagte er im APA-Gespräch. Man wolle Änderungen nicht durch „Ärgern oder Vergraulen der Autofahrer“ herbeiführen.

Wesentlich eindeutiger - nämlich klar ablehnend - äußerten sich am Freitag FPÖ und ÖVP. „Ein Dieselfahrverbot für Wien kommt nicht infrage“, stellte FPÖ-Landesparteisekretär Anton Mahdalik per Aussendung klar. „Die hysterische Kampagne gegen die Diesel-Pkw in Europa darf auf jeden Fall nicht dazu führen, dass die vom grünen Beiwagerl ferngesteuerte SPÖ über ein Dieselfahrverbot nachdenkt oder gar eine Volksbefragung dazu in Erwägung zieht“, adressierte er an die Stadtregierung.

ÖVP-Klubchef Manfred Juraczka appellierte an die Grünen, den „Feldzug gegen den Individualverkehr“ zu beenden. Gemeinderätin Elisabeth Olischar forderte stattdessen Häuserbegrünungen, die Förderung der E-Mobilität und den Ausbau der Öffis, damit die Wiener freiwillig das Auto stehen lassen würden.