Pädophiler Rockstar trotz Hinweisen jahrelang unbehelligt
London/Cardiff (APA/dpa) - Dem wegen versuchter Vergewaltigung von Säuglingen verurteilten Ian Watkins (40) hätte schon Jahre früher das Han...
London/Cardiff (APA/dpa) - Dem wegen versuchter Vergewaltigung von Säuglingen verurteilten Ian Watkins (40) hätte schon Jahre früher das Handwerk gelegt werden können. Das ging aus einem Untersuchungsbericht der unabhängigen Beschwerdekommission für Polizeieinsätze in Großbritannien (IPCC) hervor.
Bereits vier Jahre vor der Festnahme des früheren Lostprophets-Frontmanns habe es demnach klare Hinweise auf Missbrauchsfälle gegeben. Die Polizei in Wales sei den Anzeigen aber teilweise nicht einmal im Ansatz nachgegangen, hieß es in dem Bericht.
Insgesamt sollen sich zwischen 2008 und 2012 sechs Menschen mit entsprechenden Vorwürfen gegen Watkins an die Polizei gewandt haben. Doch alle Anzeigen seien „mit Voreingenommenheit“ behandelt worden, teilte die Untersuchungsbehörde mit. Festgenommen wurde Watkins erst wegen eines Drogenvergehens im Jahr 2012.
Watkins räumte später insgesamt 13 Fälle von Kindesmissbrauch ein, darunter die versuchte Vergewaltigung eines Kindes und die Verabredung zur Vergewaltigung. Eine vollzogene Vergewaltigung eines Babys stritt er ab. Die Anklage beschrieb den Sänger als „bekennenden und entschlossenen Pädophilen“. 2013 wurde Watkins von einem Gericht in Cardiff zu 35 Jahren Haft verurteilt.