Frankfurter Börse

Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Anleger am deutsche Aktienmarkt hat am Freitag vor einer Rede von Notenbankpräsident Mario Draghi der Mut ...

Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Anleger am deutsche Aktienmarkt hat am Freitag vor einer Rede von Notenbankpräsident Mario Draghi der Mut verlassen. Der Leitindex DAX konnte seine bis zum Nachmittag erzielten Gewinne trotz eines besser als befürchteten Ifo-Geschäftsklimaindex nicht verteidigen.

Er ging mit einem knappen Abschlag von 0,11 Prozent bei 12.167,94 Punkten aus dem Handel. Auf Wochensicht ging er damit so gut wie unverändert über die Ziellinie.

Für Zurückhaltung unter Anlegern sorgte eine am Abend anstehende Rede von EZB-Währungshüter Mario Draghi auf der Notenbankkonferenz von Jackson Hole, von der sie sich geldpolitische Signale versprechen. Der Schwung verloren ging dem Leitindex auch mit dem anziehenden Eurokurs. Draghis US-Amtskollegin Janet Yellen hatte sich in Jackson Hole nicht zur aktuellen Geldpolitik geäußert und so den US-Dollar unter Druck gesetzt. Einige Anleger hatten hier offenbar auf Signale für weitere Leitzinsanhebungen spekuliert.

Der MDAX, in dem die Aktien mittelgroßer deutscher Unternehmen vertreten sind, rettete am Freitag mit 24.762,63 Punkten ein knappes Plus von 0,08 Prozent ins Ziel. Der Technologiewerte-Index TecDAX rückte sogar um 0,31 Prozent auf 2.266,43 Punkte vor.

Auf Unternehmensseite waren die Aktien der Deutschen Börse im DAX besonders gefragt, ohne dass es hier echte Nachrichten gab. Ein Händler verwies bei den knapp 1,3 Prozent festeren Papieren auf einen Ausbruchsversuch über die Marke von 90 Euro. Erstmals seit gut mehr als zwei Wochen konnten sie mit 90,63 Euro darüber aus dem Handel gehen.

Branchenweit waren auch Stahlwerte gefragt. Thyssenkrupp etwa kletterten im DAX um 0,56 Prozent - auch gestützt durch eine Kaufempfehlung der Experten von Warburg Research. Laut Analyst Björn Voss spricht eine bevorstehende Fusion des europäischen Stahlgeschäfts mit der indischen Tata für eine Neubewertung. Er rechnet diesbezüglich in Kürze mit guten Nachrichten.

Im MDAX erholten sich die Aktien von Steinhoff um 3 Prozent von ihrem vortäglichen Kursbeben wegen eines Berichts über staatsanwaltschaftliche Ermittlungen. Ein entsprechender Artikel des „Manager-Magazins“ hatte die Papiere am Donnerstag mit rund 10 Prozent auf Talfahrt geschickt.

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Um 3,5 Prozent nach oben ging es bei Leoni. Laut der Privatbank Berenberg wird der Autozulieferer seine Anleger mit einem starken Gewinnwachstum erfreuen. Analyst Fei Teng bestätigte seine Kaufempfehlung und schraubte das Kursziel auf 70 Euro nach oben. Beim aktuellen Kurs von 54,62 Euro sieht er noch 28 Prozent Potenzial.

Zur Spitzengruppe im MDAX zählten außerdem die Stada-Titel mit einem Satz nach oben um ebenfalls 3,5 Prozent. Sie erreichten bei 83,65 Euro ein weiteres Rekordhoch, nachdem bekannt geworden war, dass die Investoren Bain und Cinven mit dem Arzneimittelkonzern über einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag verhandeln. Zudem hatte der Investor Paul Singer seinen Stada-Anteil ausgebaut.

Im TecDAX kosteten die Aixtron-Aktien am Freitag zwischenzeitlich erstmals seit Jänner 2015 wieder mehr als 8 Euro. Letztlich ging ihnen der Schwung aber wieder ein Stück weit verloren, sodass sie etwas darunter bei 7,926 Euro schlossen. Dies war ein Plus von 2 Prozent, womit sie zur Spitzengruppe im Technologiewerte-Index zählten.

Bei den Aktien von Borussia Dortmund (BVB) war der Transfer von Ousmane Dembélé zum FC Barcelona das zentrale Thema. Die Papiere erreichten aufgrund der Spekulationen mit 7,72 Euro den höchsten Stand seit 16 Jahren. Als am Nachmittag eine offizielle Grundsatzeinigung bekannt gegeben wurde, ließen sie einen kleinen Teil ihrer Gewinne wieder liegen. Sie schlossen 2,86 Prozent höher bei 7,56 Euro. Der Fußballklub erhält mindestens 105 Millionen Euro für das Ausnahmetalent.

~ ISIN DE0008469008 ~ APA521 2017-08-25/18:45