Venezuelas Ex-Generalstaatsanwältin sieht sich auch im Exil bedroht
Caracas (APA/dpa/AFP) - Die nach Kolumbien geflohene abgesetzte venezolanische Generalstaatsanwältin Luisa Ortega Diaz fühlt sich auch in ih...
Caracas (APA/dpa/AFP) - Die nach Kolumbien geflohene abgesetzte venezolanische Generalstaatsanwältin Luisa Ortega Diaz fühlt sich auch in ihrem Exil bedroht. „Ich habe Informationen, dass Auftragskiller auf mich angesetzt sind“, sagte sie dem Magazin „Der Spiegel“. Ortega war vergangene Woche per Boot nach Kolumbien geflüchtet.
Sie galt lange als linientreue Funktionärin, hatte dann aber mit Präsident Nicolas Maduro gebrochen und vor der Errichtung einer Diktatur in Venezuela gewarnt. Sie habe sich zur Flucht entschlossen, nachdem die Regierung von Maduro einen Haftbefehl gegen ihren Mann erlassen habe, sagte die Juristin. Sie habe mehrere Drohanrufe erhalten. Details wollte sie nicht nennen, „sonst schickt die Regierung ihre Schergen hinter meinen Helfern her“.
Ortega Diaz verfügt nach eigenen Angaben über Unterlagen, die schwere Vorwürfe gegen Maduro belegten. Der Präsident habe über eine mexikanische Firma Geld erhalten, das eigentlich für die Beschaffung von Lebensmitteln zweckbestimmt gewesen sei. Verwandte von Regierungsleuten hätten über eine Firma in Spanien 100 Millionen Dollar vom brasilianischen Baukonzern Odebrecht erhalten. „Wir haben es mit einer Gruppe von Leuten zu tun, die keine Staatsmänner sind, sondern Kriminelle“, sagte Ortega Diaz dem „Spiegel“. Die internationale Gemeinschaft müsse Druck auf Maduro ausüben.