Wattens in der Krise: Noch wackelt der Stuhl nicht
Auch nach fünf Niederlagen in Serie betont man bei der WSG Wattens den Zusammenhalt – der Druck wird aber nicht kleiner.
Von Tobias Waidhofer
Wattens –Das Fußball-Geschäft ist unerbittlich. Deshalb war es auch logisch, dass nach der fünften Wattener Niederlage in Serie Fragen nach einem möglichen Trainerwechsel aufkamen. „Dass jetzt die Trainerdiskussion eröffnet wird, ist das Normalste auf der Welt. Ich mache mir selbst genug Druck. Ich werde das so oder so überleben“, erklärte Trainer Thomas Silberberger.
Unterstützung kommt von der Vereinsführung. Schon am Freitagabend meinte Sportmanager Stefan Köck: „Der Trainer hat letztes Jahr eine sehr gute Arbeit gemacht und er macht auch heuer sehr gute Arbeit.“ Und auch Präsidentin Diana Langes will „niemanden austauschen. Ich glaube fest an das Trainerteam und die Mannschaft.“ Solche Phasen gebe es im Fußball. „Die Jungs müssen wieder Spaß haben, der Druck muss weg“, bemüht die Präsidentin positives Denken.
Positiv war in Ried aber nur die erste Halbzeit. In der zweiten hätten die Rieder „uns regelrecht erdrückt. Nach dem 0:1 sind dann alle Dämme gebrochen“, analysierte der Coach. Das Wattener Kollektiv, das in der vergangenen Saison für so viel Furore gesorgt hatte, scheint zu bröckeln. „Wir haben nie zwei- oder dreimal mit derselben Aufstellung spielen können“, so Silberberger, Man müsse jetzt schnell eine Mannschaft werden. Bei der Einstandsfeier in der Länderspielpause soll Klartext gesprochen werden – Teambuilding inklusive. Dass die zahlreichen sportlichen Probleme von vielen Experten mit dem Abgang von Christian Gebauer in Verbindung gebracht werden, will Silberberger so nicht stehen lassen: „Es ist auch so, dass alle Führungsspieler – mit Ausnahme von Flo Mader – nach ihrer Form suchen.“
Und auch wenn Präsidentin Diana Langes den „Druck“ am liebsten aus dem Gernot-Langes-Stadion verbannen würde, er wird vor dem Match gegen BW Linz (8.9.) wieder steigen. Dann kann zumindest der zuletzt verletzte Benni Pranter wieder mitmachen.