Separatisten missbrauchen Anti-Terror-Demo in Barcelona

Barcelona (APA) - Neun Tage nach den islamistischen Anschlägen von Barcelona haben am Samstag Hunderttausende Menschen in der spanischen Mit...

Barcelona (APA) - Neun Tage nach den islamistischen Anschlägen von Barcelona haben am Samstag Hunderttausende Menschen in der spanischen Mittelmeermetropole gegen Terror und Gewalt demonstriert. An der Massenkundgebung nahmen auch König Felipe VI., Spaniens Ministerpräsidenten Mariano Rajoy sowie die gesamte spanische Regierung teil.

Zigtausende katalanischer Separatisten missbrauchten die Anwesenheit des Königs und der Zentralregierung, um gleich zu Beginn des Protestmarsches für die Unabhängigkeit der Region und gegen die spanische Regierung zu protestieren, die sich gegen die Durchführung eines Unabhängigkeitsreferendums am 1. Oktober stellt.

Hinter den Politikern und dem König wehten Tausende von katalanischen Unabhängigkeitsflaggen. Während König Felipe und Mariano Rajoy ausgepfiffen wurden, gab es für Kataloniens separatistischen Ministerpräsidenten Carles Puigdemont großen Jubel. Linksradikale Separatisten warfen der Regierung und dem König mit Schlachtrufen und Plakaten mit der Aufschrift „Eure Politik, unsere Toten“ sogar vor, mit Waffenlieferungen an Staaten wie Saudi-Arabien den internationalen islamistischen Terrorismus zu unterstützen.

Nach und nach dominierten allerdings die Rufe „Ich habe keine Angst“. Unter diesem Motto antworteten Hunderttausende Menschen auf die islamistischen Anschläge, die vergangene Woche auf der Flaniermeile La Rambla sowie im nahen Badeort Cambrils 15 Todesopfer und fast 130 Verletzte forderten.

Die Abschlussveranstaltung auf der Plaza Catalunya endete als Hommage an die Opfer sowie an die unzähligen Sanitäter, Polizisten, Feuerwehrleute und Privatpersonen, die den Verletzten zur Seiten gestanden haben. Miriam Hatibi, Repräsentantin der muslimischen Stiftung Ibn Battutta, sowie die bekannte katalanische Schauspielerin Rosa Maria Sarda riefen zur Einheit gegen den Terror und für das friedliche Zusammenleben auf.