NR-Wahl: Lunacek will Platz 4 und Zweistelligkeit für die Grünen

Wien (APA) - Grünen-Spitzenkandidatin Ulrike Lunacek geht trotz Turbulenzen und Umfragetief mit Optimismus in den Nationalratswahlkampf. Als...

Wien (APA) - Grünen-Spitzenkandidatin Ulrike Lunacek geht trotz Turbulenzen und Umfragetief mit Optimismus in den Nationalratswahlkampf. Als Wahlziel nannte sie im APA-Interview ein zweistelliges Ergebnis und Platz vier in der Wählergunst. Eintreten will sie in ihrer „Aufholjagd“ für Solidarität und Zusammenhalt. Inhaltlich soll es um Klimaschutz, Menschenrechte, Soziales und Europa gehen.

Die 12,4 Prozent vom letzten Mal sind außer Reichweite, manch Meinungsforscher prophezeit den Grünen gar einen Platz hinter der Liste Pilz und den NEOS. Dennoch, so Lunacek: „Meine Ansage ist immer noch, dass ich für die Grünen den vierten Platz haben will. Das heißt auch: um die zehn Prozent.“ Ihre Partei brauche es „ganz sicher“ auch in Zukunft, allein schon wegen des umwelt- und klimaschutzpolitischen Engagements: „Ich denke, wir Grünen sind ein fixer Bestandteil der österreichischen politischen Landschaft, auch der europäischen, und ein ganz wichtiger.“

Eine Regierungsbeteiligung im Bund, wie sie das erklärte Ziel ihrer Vorgängerin Eva Glawischnig war, „das ist schwieriger geworden, das stimmt. Ich bedaure das.“ Bei den Grünen gehe es um Inhalte und einen lösungsorientierten Stil, und in den Bundesländern zeige sich, „dass das dort, wo Grüne an der Regierung sind, auch geschätzt wird“.

Offen sei man dafür weiter, allerdings nur bei passenden Inhalten. „Wenn das nicht gelingt, oder wenn sich auch die Mehrheiten nicht ausgehen, dann werden wir Grüne im Nationalrat eine sehr gute und durchaus scharfe Oppositionspartei sein“, sagte Lunacek. „Das können wir, das haben wir jetzt schon jahrzehntelang gezeigt, und dann werden wir eben das nächste Mal den Schritt weitergehen in eine Regierung.“

Zur schwierigen Ausgangsposition und der Frage, wie die Grünen den vorhergesagten Wahlverlust verwinden werden, zeigte sich die Spitzenkandidatin abgeklärt. „Ich bin angetreten, als die Lage schon schwierig war, als Eva Glawischnig zurückgetreten ist. Ich habe das sehr bedauert. Aber ich habe dann gefunden, ja ich übernehme, ich will diesen Wahlkampf führen.“ Was Parteiinternes betrifft, „da reden wir dann nach dem 15. Oktober weiter, wie wir da weiter agieren. Das ist jetzt nicht der Schwerpunkt“.

Abwartend gibt sich Lunacek zur Liste des Ex-Grünen Peter Pilz. „Wir werden noch sehen, wie diese Liste überhaupt aussehen wird, was sie im Wahlkampf machen wird. Die Liste Pilz ist ein Konkurrent für die Grünen, und so werden wir im Wahlkampf mit ihr umgehen.“

~ WEB http://www.gruene.at ~ APA024 2017-08-27/07:00

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