Tennis: Verletztenserie für Federer kein Problem des ATP-Kalenders
New York (APA) - Auch er war vor den US Open leicht angeschlagen gewesen, doch im Gegensatz zu Andy Murray ist der 19-fache Major-Sieger Rog...
New York (APA) - Auch er war vor den US Open leicht angeschlagen gewesen, doch im Gegensatz zu Andy Murray ist der 19-fache Major-Sieger Roger Federer in Flushing Meadows mit von der Partie. Noch ehe sein schottischer Widersacher einige Stunden später seinen Rückzug aus dem Turnier verkündete, äußerte sich Federer zu aktuellen Verletztenserie.
So fordernd der Tennis-Kalender für die Profis auch ist, Federer sieht in der aktuellen Entwicklung, die den US Open mit Novak Djokovic, Titelverteidiger Stan Wawrinka, Murray, Kei Nishikori und Milos Raonic gleich fünf der Top 11 gekostet haben, keinen Handlungsbedarf. „Die meisten Spieler, die sich zuletzt verletzt haben, sind über 30“, erklärte der 36-jährige Schweizer.
Federer verteidigte die ATP-Tour bzw. den Kalender. „Ich glaube nicht, dass die Tour viel falsch macht, um ehrlich zu sein. Die Spieler haben ja die Option nicht zu spielen, auch wenn sie müssten oder es wollen.“
Das Fehlen einiger großer Namen kreiert auch Chancen. „Es ist eine große Möglichkeit für Spieler außerhalb der Top Ten.“ Der Weltranglisten-Dritte selbst, der in diesem Jahr nach sensationeller Rückkehr die Australian Open und Wimbledon gewonnen hat, geht nun sogar auf seinen dritten Major-Titel innerhalb des gleichen Jahres los.
Die Rückenprobleme, die ihn zur Absage seines Antretens in Cincinnati geführt haben, hat Federer wieder im Griff. „Ich habe in den vergangenen Tagen ein paar Sätze gespielt und ich bin wirklich froh, wie ich mich fühle.“ Federer eröffnet sein Turnier am Dienstag gegen die 19-jährige US-Hoffnung Frances Tiafoe.
Federer will sich zwingen „klein zu denken“. „Ich könnte mein drittes Grand-Slam-Turnier des Jahres und das 20. insgesamt gewinnen. Aber ehrlich gesagt: Ich denke nicht so weit. Ich könnte im Halbfinale auf Rafael Nadal treffen und habe noch vor Kurzem an Rückenbeschwerden gelitten. Ich muss alles von vorne beginnen.“
Zur aktuellen Serie an Verletzten äußerte sich auch Dominic Thiem gegenüber der APA: „Wawrinka ist sicher einer der fittesten Spieler, aber der ist halt auch schon 32. Früher haben die Spieler immer mit 30 aufgehört, und der war bis 32 komplett fit. Dass es nicht der gesündeste Sport ist, vor allem auf dem Level, das wissen, glaube ich, alle, aber mit 32 eine Knie-OP zu haben, ist legitim“, meinte Thiem zum Beispiel Wawrinka.
Ein Novak Djokovic habe mit 30 vielleicht rund 1.200 Matches in den Beinen. „Bei dem sind es wahrscheinlich auch andere Gründe als körperliche, was auch völlig legitim ist.“ Bei Murray, so Thiem, fordern wohl die vergangenen beiden Jahre Tribut. „Und wie er letztes Jahr in der zweiten Saisonhälfte gespielt hat, war ja von einem anderen Stern.“ Grundsätzlich, so der Niederösterreicher, sei es normal, dass es im dichten Terminkalender immer wieder zu Verletzungen kommt. „Dieses Jahr ist es halt extrem, weil vieles zusammenkommt.“