Iranischer Regimekritiker und Ex-Außenminister Jasdi gestorben

Teheran (APA/dpa) - Der iranische Regimekritiker und ehemalige Außenminister Ebrahim Jasdi ist im Alter von 86 Jahren gestorben. Nach Angabe...

Teheran (APA/dpa) - Der iranische Regimekritiker und ehemalige Außenminister Ebrahim Jasdi ist im Alter von 86 Jahren gestorben. Nach Angaben der Nachrichtenagentur ISNA starb er am Sonntagabend nach langer Krankheit in Izmir in der Türkei. Er soll in seiner Heimatstadt Ghaswin im Iran beerdigt werden.

Sowohl vor als auch nach der Islamischen Revolution von 1979 gehörte Jasdi zu einem der prominentesten Dissidenten im Iran. Lange Jahre kämpfte er im amerikanischen Exil gegen das Regime von Schah Resa Pahlewi. Nach der Revolution kehrte er in den Iran zurück und wurde in der Übergangsregierung von Ministerpräsident Mehdi Basargan zum Außenminister ernannt.

Diesen Posten wurde er aber bald los. Er und Basargans gesamtes Kabinett traten im November 1979 aus Protest gegen die Besetzung der amerikanischen Botschaft und Geiselnahme mehrerer Diplomaten zurück. Daraufhin wurde er Mitglied in der liberalen Freiheitsbewegung Irans und ab 1995 Vorsitzender der Partei.

Die Partei wurde aber vom erzkonservativen Klerus stets als säkular und daher illegal abgestempelt und im Jahr 2002 für verboten erklärt. Nach dem Verbot durften Jasdi und seine Parteifreunde sich kaum noch politisch engagieren. In dem politischen Machtkampf zwischen den regimetreuen Erzkonservativen und den Reformern gerieten Jasdi und seine Partei dann allmählich in Vergessenheit.