Tennis: Gleich acht Damen haben bei US Open Chance auf Nummer 1

New York (APA) - Während der Kampf um die Nummer eins der ATP-Herren durch die Absage von Andy Murray zum Zweikampf zwischen Rafael Nadal un...

New York (APA) - Während der Kampf um die Nummer eins der ATP-Herren durch die Absage von Andy Murray zum Zweikampf zwischen Rafael Nadal und Roger Federer mutiert ist, herrscht bei den Damen vor den US Open „Ausnahmezustand“. Einerseits fehlt mit der schwangeren Titelverteidigerin Serena Williams die weibliche Ikone ihres Sports, andererseits haben nicht weniger als acht Damen die Chance auf den Tennis-Thron.

Die Tschechin Karolina Pliskova liegt seit 17. Juli als insgesamt 23. Spielerin auf Platz eins im WTA-Ranking. Doch mit der Rumänin Simona Halep, die zuletzt nur fünf Zähler hinter Pliskova lag, Wimbledonsiegerin Garbine Muguruza (ESP), Elina Switolina (UKR), Caroline Wozniacki (DEN), Johanna Konta (GBR), Swetlana Kusnezowa (RUS) und sogar der 37-jährigen US-Amerikanerin Venus Williams gibt es gleich sieben weitere Anwärterinnen.

Zieht man die US-Open-Punkte aus dem Jahr 2016 ab, dann hat Halep netto 5.965 Punkte stehen. Alle anderen „Bewerberinnen“ müssten auch im Falle einer Erstrunden-Niederlage Haleps im Schlager der Montag-Nachtsession gegen Maria Scharapowa mindestens dreimal gewinnen. Muguruza muss zumindest ins Achtelfinale kommen, Switolina ins Halbfinale und Pliskova als Vorjahresfinalistin wieder ins Endspiel, um ihre Chance zu wahren. Das andere Quartett Wozniacki, Konta, Kusnezowa und Venus Williams hat nur mit dem jeweiligen US-Open-Titel und den anderen Ergebnissen zu ihren Gunsten die Möglichkeit zur Nummer eins.

Pliskovas „Thron“ wackelt also gehörig. „Ich möchte mir nicht noch mehr Druck machen. Ich habe schon genug“, erklärte Pliskova, die Mitte Juli die Deutsche Angelique Kerber abgelöst hatte. „Es wird sehr schwer, wenn natürlich so viele Mädchen um diese Position spielen. Aber ich habe eine gute Chance, auch da zu bleiben, wenn ich gut spiele.“

Die Tschechin glaubt, dass die Siegerin des letzten Majors 2017 auch aus diesem Kreis kommen wird. Ganz nebenbei hat die Linz-Siegerin 2014 übrigens verraten, dass sie seit sechs Wochen mit ihrem Freund Michael Hrdlicka verlobt ist.

Halep, die nun schon mehrere Male knapp am Nummer-1-Status vorbeigeschrammt ist, wird wohl erst so richtig nach ihrem Erstrundenmatch gegen Scharapowa darüber nachdenken. Wenn überhaupt. „Ich denke nicht mehr daran. Es war zu viel“, behauptete die Rumänin. Sie habe so viel darüber nachgedacht, dass sie in wichtigen Momenten Druck verspürt habe. „Ich habe drei Mal die Möglichkeit dazu gehabt, und sie nicht genützt. Wenn ich nicht darüber nachdenke, werde ich vielleicht relaxter sein.“ Nicht darüber nachdenken ist allerdings schwierig, denn sie wird ja seit Wochen auch von den Medien immer wieder darauf angesprochen.