Ukrainer wegen Schlepperei in Süditalien festgenommen

Syracus (APA) - Ein ukrainischer Staatsbürger ist in Süditalien wegen des Vorwurfs festgenommen worden, mit seinem Segelboot 42 iranische un...

Syracus (APA) - Ein ukrainischer Staatsbürger ist in Süditalien wegen des Vorwurfs festgenommen worden, mit seinem Segelboot 42 iranische und irakische Flüchtlinge nach Sizilien geschleppt zu haben. Der Mann wurde festgenommen, nachdem nachtsüber die Migranten auf einem Strand nahe Avola in der Provinz Syrakus ausgestiegen waren, berichteten italienische Medien am Montag.

Die Flüchtlinge, darunter 18 Minderjährige, klopften bei einem Ferienbauernhof an, wo sie Hilfe erhielten. Sie berichteten, vor fünf Tagen vom türkischem Izmir abgefahren zu sein und 7.500 Dollar (6.350 Euro) für die Fahrt gezahlt zu haben.

In internationalen Gewässern im Mittelmeer wurden unterdessen 116 Migranten an Bord eines in Seenot geratenen Schlauchbootes in Sicherheit gebracht. Sie wurden an Bord des Schiffes Aquarius der NGO Sos Mediterranee genommen. Die Hilfsorganisation zählt zu jenen, die den Verhaltenskodex der italienischen Regierung unterzeichnet hatten. Lediglich zwei Schiffe humanitärer Organisationen sind noch bei Rettungsmissionen im Mittelmeer im Einsatz, nachdem der Kodex in Kraft getreten ist.

In den Sommermonaten Juli und August ist die Zahl der Flüchtlinge, die in Italien über das Mittelmeer angekommen sind, deutlich zurückgegangen. Im Vergleich zum Vorjahr erreichten allein in diesem Monat knapp 90 Prozent weniger Flüchtlinge die italienische Küste, wie aus Zahlen des italienischen Innenministeriums hervorgeht. Bis zum 25. August kamen 2.932 Migranten in Italien an, im Jahr zuvor waren es ab Juli 21.294 Flüchtlinge.

Die libysche Küstenwache führt den Rückgang vor allem auf intensivere Kontrollen im Mittelmeer zurück. Zudem hätten sich mehrere private Rettungsschiffe zurückgezogen, wodurch sich weniger Schmuggelboote auf den Weg machen würden, sagte ein Sprecher der libyschen Küstenwache.