Tschechien fordert Beobachter-Status bei Eurozone

Prag (APA) - Der tschechische Premier Bohuslav Sobotka hat sich am Montag für die Einführung eines Beobachter-Status bei der Eurozone für je...

Prag (APA) - Der tschechische Premier Bohuslav Sobotka hat sich am Montag für die Einführung eines Beobachter-Status bei der Eurozone für jene EU-Mitglieder ausgesprochen, die die Gemeinschaftswährung noch nicht übernommen haben.

Dies würde das „gegenseitige Vertrauen und den Zusammenhalt der EU stärken“ und gleichzeitig „verhindern, dass Gräben innerhalb der EU entstehen“, sagte Sobotka in einer Rede auf der Jahreskonferenz der tschechischen Botschafter in Prag.

Es sei offensichtlich, dass Europa in Bewegung sein werde. Frankreich und Deutschland würden sich um eine größere Integration Europa und eine verstärkte Zusammenarbeit der Eurozone in einer ganzen Reihe von Fragen bemühen, sagte der Premier in Anspielung auf die deutschen Wahlen im Herbst und Frankreich-Wahl im heurigen Frühjahr.

Tschechien müsse deswegen die Debatte aufmerksam beobachten und dürfe nicht zulassen, dass Entscheidungen innerhalb der Eurozone getroffen würden, die Auswirkungen auf Tschechien hätten, ohne dass es die Möglichkeit gebe, sie zu beeinflussen, sagte weiter Sobotka. Mit dem Beobachter-Status meinte Sobotka vor allem die Möglichkeit, an den Sitzungen der Länder der Eurozone teilnehmen zu dürfen.

Tschechien hat bisher keinen Termin für die Einführung des Euro festgelegt. Obwohl es aus wirtschaftlicher Sicht die Bedingungen praktisch erfüllt, sind die meisten tschechischen Politiker diesbezüglich zurückhaltend. Grund sind Befürchtungen, die Schulden einiger Mitglieder der Eurozone wie Griechenland mitzahlen zu müssen.