Papst Franziskus reist Ende 2017 nach Myanmar und Bangladesch
Vatikanstadt (APA/dpa/AFP) - Papst Franziskus besucht Ende des Jahres die Länder Myanmar (Burma) und Bangladesch. Wie der Vatikan am Montag ...
Vatikanstadt (APA/dpa/AFP) - Papst Franziskus besucht Ende des Jahres die Länder Myanmar (Burma) und Bangladesch. Wie der Vatikan am Montag mitteilte, bereist der Papst von 27. bis 30. November die Städte Yangon und Nay Pyi Taw in Myanmar. Anschließend besucht er bis 2. Dezember Bangladeschs Hauptstadt Dhaka.
In beiden asiatischen Ländern gibt es kleinere katholische Gemeinden. Die Pilgerfahrt nach Asien findet nach einer Reise nach Kolumbien statt, das der Papst vom 6. bis 11. September besucht.
Die Reise gilt wegen des zuletzt auch gewaltsam ausgetragenen Rohingya-Konflikts als brisant, meldet Kathpress. Bei Gefechten zwischen muslimischen Rebellen und Sicherheitskräften im Westen Myanmars (Burma) gab es in den vergangenen Tagen nach Behördenangaben mehr als hundert Tote. Aufständische der muslimischen Minderheit der Rohingya griffen demnach mehrere Polizeiwachen im Bundesstaat Rakhine an.
Erst am Sonntag war Franziskus in seinem Mittagsgebet auf die humanitäre Krise der Rohingya und den jetzt eskalierten Konflikt eingegangen, wie Kathpress am Montag berichtete. Er erklärte seine Solidarität mit der muslimischen Minderheit. Beim Mittagsgebet am Sonntag in Rom bekundete er „ungeteilte Nähe“ zu dem Volk im Nordwesten Myanmars und rief zur Hilfe für diese Menschen auf. Die politisch Verantwortlichen müssten ihnen „ihre vollen Rechte“ geben, verlangte er.
Papst Franziskus hatte bereits in einer ungewöhnlichen Geste bei einer Generalaudienz am 8. Februar zum Gebet für die Rohingya aufgerufen, die „aus Myanmar verjagt“ und zwischen den Staaten hin- und hergeschoben würden. „Sie werden gefoltert, getötet, nur weil sie ihre Traditionen pflegen, ihren muslimischen Glauben“, sagte Franziskus damals. In einer vergangene Woche veröffentlichten Botschaft zum katholischen Welttag des Migranten und des Flüchtlings 2018 schärfte der Papst das allgemeine Recht auf Staatsbürgerschaft ein.
Mit einem Eintreten für die Rohingya brächte der Papst sich und die Katholiken des Landes in eine heikle Situation, so Kathpress. Anfang August habe der Generalsekretär der Organisation für Islamische Zusammenarbeit, Yousef bin Ahmad Al-Othaimeen, Myanmar zum Schutz der Menschenrechte der Rohingya gemahnt und auf Kooperation mit den Nachbarländern gedrängt.
Franziskus stünde mit einer entsprechenden Initiative also nicht allein. Allerdings werden laut Kathpress auch bei manchen Katholiken Zweifel laut, warum sich ihr Oberhaupt angesichts von Christenverfolgungen im Nahen und Mittleren Osten ausgerechnet als Friedensstifter zwischen buddhistischen und muslimischen Ethnien betätigen will.