Ehemaliger E.ON-Chef Wulf Bernotat gestorben

Düsseldorf (APA/Reuters/dpa) - Der ehemalige E.ON-Chef Wulf Bernotat ist tot. Der Manager sei am Sonntag nach langer Krankheit im Alter von ...

Düsseldorf (APA/Reuters/dpa) - Der ehemalige E.ON-Chef Wulf Bernotat ist tot. Der Manager sei am Sonntag nach langer Krankheit im Alter von 68 Jahren gestorben, teilte der Energiekonzern am Montag mit. Bernotat hatte den seinerzeit größten deutschen Versorger von 2003 bis 2010 geführt. Unter ihm hatte E.ON Milliardengewinne eingefahren und ein massives Investitionsprogramm gestartet.

Er war zuletzt auch Aufsichtsratschef des Immobilienkonzerns und conwert-Käufers Vonovia und von diesem Posten erst am Wochenende wegen seiner Krankheit zurückgetreten.

Sein Lieblingsmotto war „Just do it“. Durch Zukäufe in Großbritannien, Rumänien, Ungarn, Tschechien, der Slowakei und Italien stellte er den im Jahr 2000 aus einer Fusion der beiden Vorgänger Veba und Viag geschmiedeten Konzern international breit auf. Im Übernahmekampf um den spanischen Versorger Endesa war Bernotat allerdings trotz eines über 40 Mrd. Euro schweren Offerts 2007 am großen Widerstand der spanischen Regierung gescheitert und hatte sich den Konkurrenten Enel und Acciona geschlagen geben müssen.

„Wulf Bernotat hat E.ON schon wenige Jahre nach der Fusion mit seiner herausragenden Persönlichkeit eine kraftvolle Identität gegeben, von deren Stärke wir noch heute profitieren“, sagte Bernotats Nachfolger Johannes Teyssen. Zu seinen Verdiensten gehöre auch sein persönlicher Einsatz für den entschlossenen Aufbau des damals noch neuen Geschäftes mit Erneuerbaren Energien in Europa und Nordamerika.

Vor seinem Wechsel zu E.ON war der in Göttingen geborene Jurist für die Unternehmen Shell und Stinnes tätig. Auch nach seinem Ausscheiden bei E.ON blieb er einer der einflussreichsten Manager Deutschlands. 2011 gründete er das Unternehmen Bernotat & Cie - eine Beratungsfirma für Führungskräfte der Wirtschaft. Bernotat gehörte bis zuletzt den Aufsichtsräten von Bertelsmann und der Deutschen Telekom an, zeitweise war er Mitglied in den Kontrollgremien der Allianz und der Metro.

Erst am Samstag hatte der größte deutsche Wohnungsbaukonzern Vonovia mitgeteilt, dass Bernotat seinen Posten als Chef des Aufsichtsrats aus gesundheitlichen Gründen mit sofortiger Wirkung niederlegt. Vonovia-Chef Rolf Buch äußerte sich am Montag bestürzt über den Tod Bernotats. „Dr. Bernotat war ein exzellenter Begleiter und für mich persönlich ein wichtiger Ratgeber. Er hat die Entwicklung unseres Unternehmens entscheidend mitgeprägt.“

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