Todessturz einer Seilschaft - Experte rät zu Abseilen oder Sichern
Krimml/Innsbruck (APA) - Nach dem Bergunfall mit fünf Toten und einem Schwerverletzten auf der Mannlkarscharte in der Reichenspitzgruppe in ...
Krimml/Innsbruck (APA) - Nach dem Bergunfall mit fünf Toten und einem Schwerverletzten auf der Mannlkarscharte in der Reichenspitzgruppe in Krimml (Bezirk Zell am See) am Sonntag dauerte die Ursachenforschung an. In einer Seilschaft über eine steile Flanke zu gehen, sei ein Fehler, sagte Tirols Bergrettungschef Peter Veider der APA - außer es befänden sich in der Gruppe Bergsteiger, die es anders nicht schaffen würden.
In letzterem Falle müssten die Abstände in der Seilschaft verkürzt und etwa Eisschrauben als Sicherungen verwendet werden. Dabei müsse der Bergführer vorausgehen, einen „Stand bauen“ und von dort die anderen Teilnehmer der Gruppe nachziehen.
Sollten sich hingegen alle Gruppenteilnehmer imstande sehen, die Flanke alleine zu meistern, sei Abseilen bzw. seilfrei gehen angesagt. „Jeder muss dann einzeln rauf gehen“, erklärte Veider. Es gelte, „entweder Abseilen oder sichern“. Der erfahrene Bergretter gab aber auch zu bedenken, dass es nicht immer möglich sei, „jeden Meter gesichert zu gehen“. Ein gewisses Restrisiko bestehe am Berg immer.
Von immenser Bedeutung bei solchen Touren sei die Beschaffenheit der Steigeisen. Daran hapere es „fast immer“, meinte der Bergrettungschef. Oft sei die Wartung der Steigeisen mangelhaft oder es handle sich um solche, die nicht mehr up to date seien. „Oft sind sie auch nicht kompatibel mit dem Bergschuh“, ergänzte Veider. Erschwerend komme hinzu, dass heutzutage aufgrund des Klimawandels bei Hoch- bzw. Gletschertouren fast keine Firnflanken mehr anzutreffen seien, sondern nur mehr blankes Eis.