Radsport/Doping

Erstmals Kontrollen beim Ötztaler Radmarathon

Ein Rekordfeld von 4331 Radsportlern fuhr am Sonntag mit.
© Lorenzi

Zum ersten Mal kontrollierte die Nationale Dopingagentur (NADA) beim Ötztaler Radmarathon am Sonntag unangekündigt die Fahrer.

Von Roman Stelzl

Sölden –„Es ist gut, dass auch mal beim Ötztaler Radmarathon getestet wurde. Es war das erste Mal, und wir waren dementsprechend überrascht“ – mit diesen Worten reagierte TVB-Geschäfts­führer Oliver Schwarz auf das unangekündige Erscheinen der Dopingkontrolleure beim 37. Marathon mit 4331 Teilnehmern am Sonntag.

Die Nationale Antidopingagentur (NADA) soll dabei vor allem die heimischen Lizenzfahrer unter die Lupe genommen haben. Der Grund dafür ist schnell erklärt: Die Kontrolleure waren am Freitag bei der Premiere des PRO Ötztaler 5500 vor Ort und verlängerten geplant oder ungeplant ihren Aufenthalt. „Wir wollten, dass sie am Freitag da sind. Das war uns wichtig. Für Sonntag haben wir sie aber nicht explizit herbestellt“, erklärte Schwarz, der darauf aufmerksam machte, dass in den Regeln aufgeführt ist, dass jederzeit Kontrollen durchgeführt werden können. Über Jahre tauchte immer wieder der Vorwurf auf, die Veranstalter des Jedermann-Rennens seie­n inaktiv bei Kontrollen.

Sportlich hatte die erstmalige Kombination von Profi-Rennen und Amateur-Klass­e auf jeden Fall gefruchtet. Rund 5000 Zuschauer waren bei der Profi-Premiere im Ziel vor Ort – darunter viele Starter des Radmarathons und des Radweltpokals in St. Johann in Tirol. Synergien wurden genutzt. Und sie funktionierten. Daher ist es nur schwer vorstellbar, dass das UCI-Rennen bei der zweiten Auflage 2018 vom Marathon getrennt wird. Und dennoch: Es ist eine Überlegung.

Der Grund: Das Rennen wäre wohl zeitgleich mit der Deutschland-Tour und der spanischen Vuelta im Programm. Den Wachstumsplänen des UCI-Eintagesrennens (derzeit dritthöchste Kategorie 1.1.) würde das einen Strich durch die Rechnung machen. „Wir hatten heuer drei World-Tour-Teams am Start – im nächsten Jahren sollen es sechs oder mehr sein“, gibt Schwarz die Linie vor und ergänzt: „Wenn wir einen Termin ohne große Konkurrenz bekommen, dann würden wir dabei bleiben und das Profi-Rennen zwei Tage vor dem Marathon machen.“ Apropos Marathon: Anders als gestern vermeldet war Christian Obergruber (7.) bester Österreicher. Patrick Hagenaars (10.) war indes bester Tiroler.