Untreue-Verdacht: Anklage gegen Kaiserjägermusik-Kassier
Der Kassier der „Original Tiroler Kaiserjägermusik“ soll mehr als 200.000 Euro von seinem Arbeitgeber veruntreut haben. Ein Teil des Geldes floss an den Verein. Die Anklage ist noch nicht rechtskräftig.
Innsbruck – Wegen Untreue hat die Staatsanwaltschaft Innsbruck Anklage gegen den Kassier des Vereins „Original Tiroler Kaiserjägermusik“ eingebracht. Der Buchhalter einer Elektrofirma soll Zahlungen von seinem Arbeitgeber, einem Elektrounternehmen, ohne dessen Wissen an die Vereinskasse veranlasst haben. Zudem soll der Tiroler über 250.000 Euro auf seine Privatkonten überwiesen haben. Laut Aussendung der Staatsanwaltschaft ist der Kassier geständig. Die Anklage ist noch nicht rechtskräftig.
Der Beschuldigte soll rund 24.000 Euro von der Elektrofirma an den Verein überwiesen haben, um eine Moskaureise der „Original Tiroler Kaiserjägermusik“ zu finanzieren. Dem Vereinsobmann habe er die verschleierten Zahlungen damit erklärt, dass der Sponsor nicht als solcher aufscheinen wolle und zudem äußerste Diskretion wünsche. Der Vereinssekretärin kamen die Zahlungen jedoch dubios vor. Sie fragte bei der Elektrofirma nach – und die Unregelmäßigkeiten flogen auf.
70.000 Euro zurückbezahlt
Aber nicht nur die Zahlungen an den Verein hat der Beschuldigte laut Staatsanwaltschaft gestanden. Er gab auch zu, Ende 2014 insgesamt mehr als 250.000 Euro von den Firmenkonten auf seine eigenen Privatkonten überwiesen zu haben. Das Geld habe er hauptsächlich zur Finanzierung seines landwirtschaftlichen Betriebes verwendet. Knapp 70.000 Euro habe er zur teilweisen Wiedergutmachung des Schadens an die Elektrofirma zurücküberwiesen.
Ein Verhandlungstermin vor dem Schöffensenat wurde noch nicht festgelegt, da die Anklage noch nicht rechtskräftig ist. Bei einem Schuldspruch drohen dem Tiroler bis zu drei Jahre Haft. (TT.com)