Tschechien warnt vor Alleingängen in Entsendefrage
Prag (APA/dpa) - Der tschechische Ministerpräsident Bohuslav Sobotka hat vor nationalen Alleingängen gewarnt, sollte es zu keiner Einigung ü...
Prag (APA/dpa) - Der tschechische Ministerpräsident Bohuslav Sobotka hat vor nationalen Alleingängen gewarnt, sollte es zu keiner Einigung über eine Reform der EU-Entsenderichtlinie kommt. „Es droht, dass bestimmte Staaten versuchen werden, das auf ihre Weise zu lösen“, sagte der Sozialdemokrat am Montag der Agentur CTK zufolge vor Botschaftern seines Landes.
Die Kritik dürfte sich gegen Frankreich richten, das gegen billige Arbeitskräfte aus den östlichen EU-Staaten vorgehen will. Tschechien hatte sich anders als Polen in der Frage der Entsenderichtlinie kompromissbereit gezeigt, aber auch Firmen und Investoren aus den alten EU-Staaten eine Mitschuld am Lohngefälle innerhalb der Gemeinschaft gegeben.
Sobotka forderte zudem, dass Tschechien und andere Nicht-Euro-Länder als Beobachter an den Treffen der Euro-Finanzminister teilnehmen können sollten. Dies würde verhindern, dass Gräben zwischen beiden Gruppen entstünden, und das gegenseitige Vertrauen stärken, betonte er.
„Frankreich und Deutschland werden auf eine größere Integration und eine stärkere Zusammenarbeit der Eurozone in einer ganzen Reihe von Bereichen drängen“, sagte der 45-Jährige. Diese Diskussion müsse aufmerksam verfolgt werden. Tschechien hat mit der Krone eine eigene Währung.