Formel 1: Mallya nach Kollision: Boxenregie bei Force India kommt
Spa-Francorchamps (APA) - Das Verhältnis zwischen den beiden Force-India-Piloten Sergio Perez und Esteban Ocon ist seit dem jüngsten Formel-...
Spa-Francorchamps (APA) - Das Verhältnis zwischen den beiden Force-India-Piloten Sergio Perez und Esteban Ocon ist seit dem jüngsten Formel-1-Sonntag massiv gestört. Ocon warf seinem Teamkollegen vor, in Spa die Gesundheit der beiden aufs Spiel gesetzt zu haben. Teamchef Vijay Mallya kündigte an, seine Schützlinge künftig nicht mehr frei gegeneinander fahren zu lassen.
Ocon und Perez gerieten auf der Traditionsrennstrecke in Belgien gleich zweimal aneinander. Das erste Mal nach dem Start, beim zweiten Vorfall in der 30. Runde drückte Perez den jungen Franzosen im Start-/Zielbereich kompromisslos an die Mauer. Der Mexikaner bezahlte das mit einem geplatzten rechten Hinterreifen, während sich Ocon seinen linken Frontflügel beschädigte.
Die Piloten, die nach einer ähnlichen Situation beim Großen Preis von Aserbaidschan bereits verwarnt worden waren, konnten zwar nach Reparaturarbeiten weiterfahren, in die Punkteränge kam jedoch nur Ocon, der das Rennen als Neunter beendete. Perez musste kurz vor Schluss aufgeben, wurde noch als 17. gewertet. Mehrere Punkte zusätzlich wären für Force India machbar gewesen.
Das erste Scharmützel könne er noch irgendwie akzeptieren, meinte Ocon im Anschluss, „denn es war beim Start des Rennens, und wir waren zu dritt“. Der zweite Kontakt mit Perez jedoch „war zu viel. Er hat mich an die Mauer gedrückt, hat meinen Frontflügel erwischt und das Rennen von uns beiden ohne Grund riskiert“, sagte der Franzose, der die Aggressivität von Perez nicht verstehen kann.
„Im zweiten Fall glaube ich, er war etwas zu optimistisch, weil da einfach kein Platz war, um ein Manöver zu wagen. Ich habe meine Linie verteidigt und habe erwartet, dass er mich nach der Eau Rouge angreifen wird“, erklärte hingegen der Mexikaner. „Ich denke, wir haben beide die Situation falsch eingeschätzt, und wir haben das Rennen für das Team ruiniert. Danach war mein Auto zu beschädigt. Wir müssen darüber sprechen, was passiert ist.“
Bereits schnell zu einer Entscheidung gelangt ist offenbar Mallya. „Unter diesen Umständen habe ich keine andere Wahl, als eine Politik der Teamorder einzuführen, im Interesse der Sicherheit und um die Position des Teams in der Konstrukteursmeistschaft zu sichern“, ließ der Inder kurz nach dem Rennen in einer Aussendung wissen.
„Ich bin mit unseren Leistungen über die Saison 2017 sehr glücklich gewesen, in der beide Fahrer Punkte für das Team geholt haben und wir sie frei fahren haben lassen. Aber so sehr ich Rennfahren unter Konkurrenzdruck unterstütze, die wiederholten Vorkommnisse mit beiden unserer Autos sind sehr beunruhigend geworden“, argumentierte Mallya. Mehr Informationen verriet er allerdings nicht. Das nächste Rennen wird bereits am kommenden Sonntag in Monza gefahren.