Judo: Unterwurzacher, Krssakova um Prolongierung der 63er-Tradition

Budapest (APA) - Die Judo-Klasse bis 63 kg ist bei den Österreicherinnen traditionell gut besetzt. Schon die 2011 verstorbene Claudia Heill ...

Budapest (APA) - Die Judo-Klasse bis 63 kg ist bei den Österreicherinnen traditionell gut besetzt. Schon die 2011 verstorbene Claudia Heill hatte in dieser Kategorie 2004 in Athen Olympia-Silber geholt, 2008 in Peking folgte Rang fünf. Hilde Drexler schaffte es 2011 immerhin zu EM-Bronze, 2012 zu Olympia. Aktuell gibt es in der „63er“ ein von Kathrin Unterwurzacher und Magdalena Krssakova gebildetes „ÖJV-Duett“.

Beide zählen bei den Weltmeisterschaften in Budapest zum erweiterten Kreis der Medaillenanwärterinnen, dieser Donnerstag soll ihr großer Tag werden. Frauen-Bundestrainer Marko Spittka ist davon überzeugt, dass die Chance lebt. „Sie haben einen Leistungsschub gemacht, der es möglich macht, dass sie die Medaille machen.“ In Japan und der Mongolei wurde mit hochwertigen Trainingspartnerinnen für die WM trainiert.

Speziell in der Mongolei gingen die Aktiven laut Spittka an den Körper heran. Unterwurzacher etwa sollte demnach für den Saison-Höhepunkt gerüstet sein. Nach Rio 2016 hatte sie Österreichs Olympia-Platz in der 63-kg-Kategorie und dann Rang sieben ergattert. Nach den Spielen landete die Tirolerin bei allen sieben von ihr bestrittenen Turnieren auf dem Podest, darunter war EM-Bronze im April in Warschau.

Der Lohn für die Top-Ergebnisse auf dem Fließband ist auch Platz zwei in der Weltrangliste, nur Tina Trstenjak liegt vor ihr. Die Slowenin holte heuer EM-Gold und ist auch WM-Favoritin. „Sie zeichnet ihr Ehrgeiz und der Wille aus“, erklärte Unterwurzacher. „Sie ist eine relativ schnelle Kämpferin.“ Unschlagbar ist aber auch Trstenjak nicht. „Ich weiß, dass ich an einem guten Tag jede schlagen kann.“

Als ihr großes Ziel nennt die WM-Siebente von 2014 aber eine Olympia-Medaille. Um überhaupt in Tokio 2020 erneut zu Spielen zu kommen, muss sie zu allererst das österreich-interne Duell mit Krssakova für sich entscheiden. Denn pro Gewichtsklasse gibt es maximal einen Startplatz pro Verband. Krssakova ist 23, damit um zwei Jahre jünger als Unterwurzacher. Sie gibt in Budapest ihr WM-Debüt in der allgemeinen Klasse.

„Ich setze mir selber keine großen Erwartungen“, möchte sie sich nicht unter Druck setzen. Im Gegensatz zu Unterwurzacher geht Krssakova ungesetzt in die Konkurrenz. Besonders habe sie von Training in Japan profitiert. „Es ist um einiges härter als in Wien. In der Woche bin ich auf 120 Übungskämpfe gekommen“, sagte die Wienerin. „Das macht einen stärker, besser - nicht nur auf der Matte, sondern auch im Kopf.“