Pedibus in Westendorf: Gemeinsam den Schulweg meistern
Westendorf ist die einzige Gemeinde im Bezirk Kitzbühel mit gleich drei Pedibus-Linien.
Von Harald Angerer
Westendorf –Bald ist sie vorbei, die schönste Zeit des Jahres für die Kinder: die Sommerferien. In den meisten Orten des Bezirks beginnt in gut einer Woche das neue Schuljahr und damit machen sich wieder viele Kinder auf den Weg zur Schule. Viele werden mit dem Auto von den Eltern hingebracht. Um diese Pkw-Fahrten zu reduzieren, wurde im Jahr 2008 vom Klimabündnis Tirol der so genannte Pedibus ins Leben gerufen.
Wie der Name schon verrät, wird mit diesem Bus aber nicht gefahren, sondern gegangen. Ein Pedibus ist eine Gruppe von Kindern, die, von einer Aufsichtsperson begleitet, gemeinsam zu Fuß zur Schule geht. An vereinbarten „Haltestellen“ kann man zu bestimmten Uhrzeiten mit einem Ausweis in den Pedibus zusteigen. Die Begleitpersonen werden von der Polizei eingeschult.
Insgesamt gab es seit 2008 nicht weniger als 133 Pedibusse, die von über 200 ehrenamtlichen Begleitpersonen jedes Jahr betreut werden. Mittlerweile wurde der Pedibus schon in 41 Gemeinden in Tirol durchgeführt. Vor allem der Bezirk Kitzbühel ist aber nahezu ein weißer Fleck auf der Pedibus-Karte. Lediglich in Oberndorf wurde von 2012 bis 2014 ein Pedibus angeboten.
Seit dem Vorjahr ist nun Westendorf die einige Gemeinde des Bezirks mit einem solchen Angebot. „Im Vorjahr wurde der Pedibus bei uns so gut angenommen, dass wir nun sogar eine dritte Linie dazunehmen“, schildert Christine Schermer, Obfrau des Ausschusses für Umwelt und Verkehr. Denn in Westendorf hat die Gemeinde die Idee aufgenommen und umgesetzt.
Bisher gab es einen Pedibus im Ortsteil Feichten und einen in Bichling, neu dazu kommt heuer der Ortsteil Ried. Insgesamt sind es dann heuer an die 25 Kinder, die gemeinsam zu Fuß zur Schule gehen. Mit ihnen sind in Westendorf 15 Begleitpersonen am Weg.
„Es funktioniert überall dort gut, wo auch die Volksschule dahintersteht“, weiß Martina Abraham vom Klimabündnis Tirol. So ist es auch in Westendorf, die Zusammenarbeit mit der Volksschule sei gut, betont Schermer. Der Pedibus „fährt“ aber nicht die ganze Saison. „Geplant ist, dass die Busse bis Weihnachten begleitet fahren, ab dann sollen die Kinder selber gehen“, erklärt Schermer. In den drei Monaten würden sie auf die Gefahren auf ihrem Schulweg aufmerksam gemacht. Doch die Kinder gehen anschließend nicht alleine, „sie treffen sich dann immer noch bei den Haltestellen und gehen gemeinsam“, schildert Schermer. Am Ende des Schuljahres gibt es dann noch eine eigene Abschlussfeier, bei der den Kindern aufgezeigt wird, wie viele Kilometer sie gegangen sind und wie viel CO2 sie dabei eingespart haben.