Europas Leitbörsen am Vormittag einheitlich deutlich tiefer

Frankfurt am Main (APA) - Die Leitbörsen in Europa haben sich am Dienstagvormittag einheitlich mit deutlich schwächerer Tendenz gezeigt. Der...

Frankfurt am Main (APA) - Die Leitbörsen in Europa haben sich am Dienstagvormittag einheitlich mit deutlich schwächerer Tendenz gezeigt. Der Euro-Stoxx-50 stand gegen 10.40 Uhr mit minus 1,35 Prozent oder 46,27 Punkte bei 3.374,76 Einheiten. Der DAX in Frankfurt verlor 1,68 Prozent oder 203,99 Zähler auf 11.919,48 Punkte. In London zeigte sich der FT-SE-100 mit minus 1,36 Prozent oder 100,70 Einheiten auf 7.300,76 Punkte.

Unter den Anlegern stieg die Risikoaversion aufgrund einer weiteren Zuspitzung im Nordkorea-Konflikt. Die Regierung in Pjöngjang feuerte in der Nacht auf Dienstag erneut eine ballistische Rakete ab, die in japanischen Luftraum eindrang. Investoren drängten in Folge der neuen Provokation in sichere Anlagen. Dies lastete auf dem Dollar und trieb den Euro heute weiter an. Der Euro ist gegenüber dem US-Dollar am Dienstag im Frühhandel erstmals seit Jänner 2015 wieder über 1,20 Dollar gesprungen. Knapp nach 9.00 Uhr notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,2018 Dollar, nach rund 1,1975 Dollar im späten US-Handel. Ein fester Euro lastet auf den Exportwerten.

Konjunkturseitig wurden am Vormittag Daten zum Konsumverhalten in Deutschland und Frankreich veröffentlicht. In Deutschland bleibt der private Konsum eine treibende Kraft für den Aufschwung. Der GfK-Konsumklimaindex stieg um auf 10,9 Zähler und damit auf den höchsten Wert seit Oktober 2001. In Frankreich legten die Verbraucherausgaben im Juli um 0,7 Prozent zum Vormonat zu. Damit fiel der Anstieg etwas stärker aus als von Experten erwartet.

In der Abgas-Affäre wird mit einer erneuten Klagewelle auf Volkswagen gerechnet. Der Anwalt und frühere deutsche Innenminister Gerhart Baum droht mit 5.000 weiteren Klagen gegen den Automobilkonzern, wie der deutsche Rechercheverbund von „Süddeutscher Zeitung“, NDR und WDR berichteten. Demnach sollen die Schadenersatzklagen bis Jahresende eingereicht werden.

Der Euro-Stoxx-Teilindex für die Automobilindustrie rangierte im Frühhandel mit minus 1,65 Prozent am unteren Ende des Branchenvergleichs. Volkswagen büßten 1,57 Prozent ein, die Konkurrenten Daimler und BMW verloren 1,49 bzw. 1,40 Prozent.

~ ISIN EU0009658145 ~ APA169 2017-08-29/10:52