Bezirk Landeck

Natur verteilte das Glück der Zwetschkenbauern ungleich

Im Zwetschkengarten an der Sanna in Pians: Die Anstrengungen zur Rettung der Blüte in den Frosttagen im April tragen Früchte.Fotos: Wenzel
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Während die Stanzer einen kleinen Bruchteil des üblichen Ertrags haben, fällt die Ernte in Pians teils hervorragend aus. „Stanz brennt“ ist gesichert.

Von Helmut Wenzel

Stanz bei Landeck, Grins, Pians –„Ob Zwetschkenknödel, Edelbrände oder Kostproben von der aktuellen Ernte: Unser Fest ,Stanz brennt‘ ist gesichert.“ Mit dieser Botschaft wendet sich Stefan Nothdurfter, Obmann der Genussregion Stanzer Zwetschke, an alle Fans des Kultfestes kommenden Sonntag, 3. September.

Im Brennereidorf Stanz sowie in Grins gibt es laut Nothdurfter am sehr hohen Ernteausfall nichts zu rütteln. Der Dritte im Bunde der Genussregion, das Sannadorf Pians, ist von den enormen Frostschäden zumindest teilweise verschont geblieben.

Das zeigt ein Lokalaugenschein beim leidenschaftlichen Zwetschkenbauern Siggi Schütz. Auf einem Acker in Hanglage hat er vor sieben Jahren begonnen, die Sorte „Toptaste“ anzubauen. Diese Woche fährt er die volle Ernte von 300 Bäumen in die Scheune ein. „Das Glück der Natur war auf unserer Seite“, freut sich der Hobby-Obstbauer.

Nur, Glück allein hätte für den Erfolg nicht gereicht, wie Nothdurfter erläuterte: „Der Siggi hat in den Frosttagen mit großem Einsatz gekämpft. Dazu kamen Rahmenbedingungen, die den Standort gegenüber anderen Lagen begünstigt haben.“ So lag die tiefste Temperatur, als die Bäume in Blüte standen, bei -6,1° , in Stanz ließen Nordwinde das Thermometer noch um einige Zehntelgrade tiefer fallen. Die Nebel und der Dunst entlang der Sanna hätten für eine Abschwächung gesorgt. „In der Nacht haben wir mit Behörden-Erlaubnis ein paar Feuer gemacht. Die Rauchschwaden waren ein Beitrag, damit die Blüten überleben“, schilderte Schütz. Nur 200 Meter Luftlinie entfernt, im Pianner Ortsteil Quadratsch, würden Kollegen vor einer Erntepleite stehen.

Von einem enttäuschenden Erlebnis berichtet Schütz, als er am Samstag blaue Früchte beim Markttag in Ischgl angeboten hatte: „Marktbesucher haben mich beschimpft und mir vorgeworfen, ich hätte die Zwetschken aus Italien zugekauft.“ Niemals würde er Etikettenschwindel betreiben. „Leider sind manche Leute der Meinung, dass es in unserer Genussregion überhaupt keine Zwetschke gibt. Aber das stimmt nicht.“ Den Zweiflern habe er jedenfalls angeboten, seinen Garten zu besuchen.

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