Mindestens 13 tote Zivilisten bei Luftangriff in Afghanistan

Kabul (APA/dpa) - Bei einem Luftangriff des afghanischen Militärs auf radikalislamische Taliban sind in Westafghanistan mindestens 13 Zivili...

Kabul (APA/dpa) - Bei einem Luftangriff des afghanischen Militärs auf radikalislamische Taliban sind in Westafghanistan mindestens 13 Zivilisten getötet und sieben verletzt worden. Das bestätigte am Dienstag der Sprecher der Regierung der Provinz Herat, Jeilani Farhad. Die Luftwaffe habe am Montagabend ein Kommandozentrum der Taliban im Bezirk Shindand beschossen. „Dabei sind 20 Taliban getötet worden“, sagte Farhad.

Leider seien auch in Privathäusern in der Nähe Zivilisten zu Opfern geworden. Ein Mitglied des Provinzrats, Haji Torialai Taheri, sprach von 20 toten Zivilisten. Ihm zufolge hat der Luftangriff gar keine Taliban getroffen. Das Talibantreffen, das die afghanische Luftwaffe habe angreifen wollen, sei schon vorbei gewesen.

Die Zahl der US- und der afghanischen Luftangriffe auf Taliban und auch die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) steigt seit Monaten rasant. Angesichts der Erschöpfung der afghanischen Bodentruppen sehen Militärs Luftschläge oft als letztes Mittel, die Islamisten zurückzutreiben. Gleichzeitig häufen sich zivile Opfer.

Im Mitte Juli veröffentlichten Halbjahresbericht der UNO zu den zivilen Opfern des Krieges heißt es, die Zahl der durch Luftangriffe getöteten und verletzten Zivilisten sei im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des Jahres 2016 um 43 Prozent angestiegen - auf 232 Tote und Verletzte. US-Luftangriffe waren für 37 Prozent der Opfer verantwortlich, die afghanische Luftwaffe für 48 Prozent.