Myanmar ist nicht „das ehemalige Burma“

Wien (APA) - Experten und Exil-Burmesen bekräftigen es immer wieder: Myanmar ist nichts weniger als „das ehemalige Burma“. Diese nicht auszu...

Wien (APA) - Experten und Exil-Burmesen bekräftigen es immer wieder: Myanmar ist nichts weniger als „das ehemalige Burma“. Diese nicht auszurottende Formulierung ist so unzutreffend als würde man sagen: „France, das ehemalige Frankreich“.

Bei „Burma“ und „Myanmar“ handelt es sich nämlich keineswegs um zwei unterschiedliche Bezeichnungen des südostasiatischen Staates.

Der Beschluss der burmesischen Militärmachthaber von 1989, im internationalen Verkehr ausschließlich die Staatsbezeichnung „Myanmar“ zuzulassen, stellt keine „Umbenennung“ oder „Namensänderung“ dar - wie etwa von Dahomey auf Benin, Ceylon auf Sri Lanka, Kongo auf Zaire oder Obervolta auf Burkina Faso.

Vielmehr hat das Regime damals lediglich dekretiert, wie der Landesname generell in Fremdsprachen zu transkribieren ist. So waren auch die Roten Khmer in Kambodscha verfahren, als sie nur die Transkription „Kampuchea“ akzeptieren wollten. Die Regierung der westafrikanischen Elfenbeinküste hatte ebenfalls die „Unübersetzbarkeit“ des französischen Landesnamens „Cote d‘Ivoire“ verfügt.

„Bama“ mit undeutlich ausgesprochenem ersten „a“, von dem sich das englisch ausgesprochene Burma herleitet, und „Myanma“ sind seit jeher die Bezeichnungen für die größte Bevölkerungsgruppe der Bamar in ihrer eigenen Sprache und für ihr Land. Dazu kommen Unterschiede in der Aussprache durch die Dialekte: Je nachdem, wie stark man die Lippen schließt und wie viel Druck beim ersten Konsonanten entsteht, ist der Übergang von „b“ zu „m“ fließend.

Der Namens-Befehl der Junta vom 18. Juni 1989 sollte die eigene nationale Identität gegenüber der kolonialen Namensgebung betonen. Die Demokratiebewegung unter heutigen „starken Frau“ Myanmars, Aung San Suu Kyi, trat dagegen für die Beibehaltung von „Burma“ ein.