Flüchtlinge - Kritik an serbischem Asylsystem

Belgrad (APA) - Das Belgrader nicht-staatliche Zentrum für Asylhilfe hat am Dienstag wieder einmal das Asylsystem in Serbien kritisiert. In ...

Belgrad (APA) - Das Belgrader nicht-staatliche Zentrum für Asylhilfe hat am Dienstag wieder einmal das Asylsystem in Serbien kritisiert. In den ersten sechs Monaten habe kein einziger Flüchtling Asyl in Serbien erhalten, erklärte der Zentrumsleiter Rados Djurovic im Interview mit dem TV-Sender „N1“.

Seit Jahresbeginn seien mehr als 3.500 Ankommende registriert worden, aber nur 160 Flüchtlingen sei es dann auch gelungen, einen Asylantrag zu stellen. Gleichzeitig habe aber auch die Schlepperaktivität zugenommen, warnte Djurovic. Die Schlepper würden seinen Erkenntnissen nach für den Transport von Belgrad nach Zagreb derzeit zwischen 1.500 und 2.000 Euro kassieren. Eine Weiterreise nach Italien würde zusätzliche 1.000 Euro pro Person kosten.

Legal gibt es derzeit keine Möglichkeit für Flüchtlinge, aus Serbien nach Kroatien einzureisen. An der Grenze zu Ungarn werden täglich fünf Personen durchgelassen. Djurovic meinte, dass auch diese Flüchtlinge neuerdings danach nach Serbien zurückkehren müssten, um den Abschluss des mehrmonatigen Asylverfahrens in Ungarn abzuwarten.

In Serbien halten sich derzeit etwa 5.000 Flüchtlinge auf.