Tirol

Ex-Raika-Chef Fritz Hakl kam nicht zum Prozess

(Symbolfoto)
© TT/Thomas Böhm

Die Berufungsverhandlung nach einer versuchten Erpressung im Bankenmilieu fand ohne den früheren Raika-Chef statt.

Innsbruck –Der 21. Juli 2016 war ein schwarzer Tag für Fritz Hakl. Wegen versuchter Erpressung wurde der frühere Generaldirektor der RLB Tirol zu zehn Monaten Haft bedingt und 79.200 Euro Geldstrafe verurteilt (nicht rechtskräftig). Am Dienstag hätte Hakl erneut in der Maximilianstraße erscheinen sollen – am Oberlandesgericht war um elf Uhr die Berufungsverhandlung angesetzt. Der pensionierte Banker blieb allerdings wie schon im Juni auch diesem Termin fern – er sei nicht verhandlungsfähig. „Jetzt muss ein Gutachter prüfen, wie es mit seiner Verhandlungsfähigkeit ausschaut“, erklärte Boris Kuznik von der Oberstaatsanwaltschaft.

Die beiden Mitbeschuldigten von Hakl, ein ehemaliger Raika-Mitarbeiter und ein Steuerberater, erschienen hingegen. Wie berichtet, hat der Bankangestellte eine Liste mit 500 Kunden und einem Depotwert von 24 Mio. Euro an sich gebracht und seinem Steuerberater übergeben. Dieser sollte die sensiblen Daten an die deutschen Steuerbehörden verkaufen. Wie der Steuerberater bei der Hauptverhandlung vor über einem Jahr einräumte, änderte er den Plan und wollte die Liste der betroffenen Raika im Großraum Innsbruck für eine Million Euro „verkaufen“. Einfädeln sollte den Deal für 20 Prozent Beteiligung Fritz Hakl. Obwohl der Ex-Generaldirektor beteuerte, er habe die Bank schützen wollen, wurde er wie auch der Steuerberater wegen versuchter Erpressung verurteilt.

Bei der Berufungsverhandlung am Dienstag erhöhte der Richtersenat die Strafe für den Steuerberater von zwölf auf 22 Monate Haft (davon 16 bedingt). Der Ex-Banker kam mit 960 Euro Geldstrafe und fünf Monaten bedingter Haft davon. (tom)

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