Überfall auf Wettbüro im Oberland war fingiert
Weil ihr angeblich die Tageslosung von 4000 Euro aus dem Auto gestohlen worden war, schmiedete die 28-jährige Angestellte eines Oberländer W...
Weil ihr angeblich die Tageslosung von 4000 Euro aus dem Auto gestohlen worden war, schmiedete die 28-jährige Angestellte eines Oberländer Wettbüros gemeinsam mit einem Freund einen Plan: Er, der 38-Jährige, sollte sie bei der Arbeit „überfallen“. Mit der Beute habe sie ihrem Dienstgeber das verlorene Geld ersetzen wollen. Gesagt, getan: Im April ging der Überfall über die Bühne. Bei der Einvernahme durch die Polizei sei sie dann eingeknickt und habe den Namen des „Täters“ verraten, erzählte die voll geständige Angestellte gestern vor Gericht. Von der Beute habe sie allerdings niemals einen Cent gesehen, die habe ihr Komplize einbehalten. „Stimmt nicht“, erklärte der gestern. Die beiden Taschen habe er bei einem Dritten — dem Lenker des Fluchtautos — zurückgelassen. Auch bei der Höhe der Beute gingen die Meinungen auseinander: Die Angeklagte sprach von 8000 Euro, das Wettbüro gab über 14.000 Euro an. Der mehrfach vorbestrafte Türke wurde schließlich zu 18 Monaten Haft verurteilt, die bis dahin unbescholtene 28-Jährige zu 3000 Euro Strafe, die Hälfte davon unbedingt. Die Urteile sind nicht rechtskräftig.
Drohungen gegen Unterländer Vizebürgermeister
Ebenfalls vor Gericht trafen sich gestern der Vizebürgermeister einer Unterländer Gemeinde und ein 29-jähriger Angeklagter. Dem Mann wird vorgeworfen, dem Gemeindepolitiker immer wieder E-Mails und SMS geschickt und ihm dabei unter anderem gedroht zu haben, sein Unternehmen bei Geschäftspartnern schlechtzureden. Möglicher Hintergrund: Die Familie des Angeklagten liegt mit der Gemeinde wegen Grundstücks- und Entwässerungsfragen seit Jahren im Streit, ein Vergleich in einem Zivilprozess ist bislang gescheitert. Der Angeklagte bekannte sich nicht schuldig. Bei dem Handy, von dem die SMS verschickt wurden, handle es sich um ein Firmenhandy, das von mehreren Personen genutzt werde. Die E-Mails wurden von einem Firmen-Account versendet, zu dem ebenfalls mehrere Personen Zugang hätten, so die Erklärung. Nun sollen weitere Zeugen geladen werden, der Prozess wurde vertagt. (np)