Europas Leitbörsen am Nachmittag klar im Minus
Frankfurt am Main (APA) - Die europäischen Aktienmärkte haben am Dienstag im Verlauf weiter deutlich negativ tendiert. Der 50 führende Unter...
Frankfurt am Main (APA) - Die europäischen Aktienmärkte haben am Dienstag im Verlauf weiter deutlich negativ tendiert. Der 50 führende Unternehmen der Eurozone umfassende Euro-Stoxx-50 verlor 42,50 Einheiten oder 1,24 Prozent auf 3.378,53 Punkte. Der DAX in Frankfurt notierte gegen 14.45 Uhr mit 11.895,37 Punkten und minus 228,10 Einheiten oder 1,88 Prozent. Der FT-SE-100 der Börse London fiel um 83,02 Zähler oder 1,12 Prozent und steht nun bei 7.318,44 Stellen.
Nach einer weiteren Zuspitzung im Nordkorea-Konflikt herrscht Nervosität an den globalen Aktienmärkten. Nordkorea hatte am Dienstagmorgen (Ortszeit) erneut eine ballistische Rakete abgeschossen, die dieses Mal ohne vorherige Information über Japan flog. Investoren drängten in Folge der neuen Provokation in sichere Anlagen. Der Euro sprang gegenüber dem US-Dollar am Dienstag über die Marke von 1,20 Dollar. Das war seit Jänner 2015 nicht mehr der Fall. Ein fester Euro belastet die Exportunternehmen der Eurozone, da er deren Waren verteuert.
Vor diesem Hintergrund konnten Daten zum Konsumverhalten in Deutschland und Frankreich die Märkte kaum bewegen. In Deutschland stieg der GfK-Konsumklimaindex um auf 10,9 Zähler und damit auf den höchsten Wert seit Oktober 2001. Der private Konsum bleibt demnach eine treibende Kraft für den Aufschwung. In Frankreich legten die Verbraucherausgaben im Juli um 0,7 Prozent zum Vormonat zu. Am Nachmittag könnte das Konsumentenvertrauen für August in den USA etwas Bewegung bringen.
Bei den Einzelwerten sackten die ProSiebenSat.1-Papiere in Frankfurt satte 13,3 Prozent ab. Der Konzern hatte in der Nacht zum Dienstag seinen Ausblick für den TV-Werbemarkt in Deutschland gesenkt. Der französische Branchenkollege Vivendi verbilligte sich im Euro-Stoxx-50 um 0,90 Prozent.
Ebenfalls belastet zeigte sich die Automobilbranche. Dem Volkswagenkonzern drohen im Abgasskandal neue Klagen. Der Anwalt und frühere deutsche Innenminister Gerhart Baum (FDP) hat angekündigt, 5.000 weitere Klagen bis Jahresende gegen den Wolfsburger Konzern einzureichen. Die Anteilsscheine von VW fielen am Nachmittag um 1,88 Prozent. Auch für die Aktien der VW-Konkurrenten Daimler (minus 1,39 Prozent) und BMW (minus 1,79) ging es bergab.
~ ISIN EU0009658145 ~ APA348 2017-08-29/14:54