Korruptionswächter kritisieren Angriff auf Ermittler in Guatemala

Guatemala-Stadt (APA/dpa) - Im Konflikt zwischen Guatemalas Präsidenten Jimmy Morales und dem Leiter der Antikorruptionsbehörde Cicig hat di...

Guatemala-Stadt (APA/dpa) - Im Konflikt zwischen Guatemalas Präsidenten Jimmy Morales und dem Leiter der Antikorruptionsbehörde Cicig hat die Organisation Transparency International den Staatschef scharf kritisiert.

„Er nutzt den Nationalismus als Argument, um Ermittlungen zu verhindern, die der Straflosigkeit in Guatemala ein Ende setzen“, sagte der Präsident von Transparency International, Jose Ugaz, in der Nacht zum Dienstag im Fernsehsender CNN Español.

Morales hatte den Cicig-Leiter Ivan Velasquez zuletzt zur unerwünschten Person erklärt und des Landes verwiesen. Das Verfassungsgericht stoppte den Rauswurf allerdings. In der vergangenen Woche hatte Velasquez den Präsidenten beschuldigt, seinen Wahlkampf 2015 illegal finanziert zu haben. Morales hingegen wirft dem kolumbianischen Juristen Einmischung in innere Angelegenheiten vor. „Das ist ein Vorwand, um die Ermittlungen zu stoppen“, sagte Transparency-Chef Ugaz.

Die UN-gestützte Cicig hat seit 2007 zahlreiche Korruptionsskandale in Guatemala aufgedeckt und sogar den früheren Präsidenten Otto Perez hinter Gitter gebracht. Guatemala gilt als eines der korruptesten Länder weltweit.