Nordkorea-Sondersitzung im Sicherheitsrat - Kim mit Raketen zufrieden
Pjöngjang (APA/dpa) - Nach dem jüngsten Raketentest Nordkoreas ist der UN-Sicherheitsrat am Dienstagabend (Ortszeit) zu einer Sondersitzung ...
Pjöngjang (APA/dpa) - Nach dem jüngsten Raketentest Nordkoreas ist der UN-Sicherheitsrat am Dienstagabend (Ortszeit) zu einer Sondersitzung zusammengetreten. Trotz geltender Sanktionen hatte Nordkorea am Dienstag eine Rakete über den Norden Japans hinweg in Richtung Pazifik gefeuert und dafür harsche internationale Kritik geerntet.
Nordkoreas Staatschef Kim Jong Un bestätigte den „erfolgreichen“ Test einer Mittelstreckenrakete vom Typ Hwasong-12, er sei „äußerst zufrieden“.
Kim betonte, der Raketentest sei eine Antwort auf die Manöver des südkoreanischen und US-Militärs, berichtete nordkoreanische Agentur KCNA. Der Test „unter simulierten Kriegsbedingungen“ sei „ein erster Schritt der Koreanischen Volksarmee im Pazifik und ein bedeutungsvolles Vorspiel, um Guam in Schach zu halten“. Washington unterhält auf dem US-Territorium einen großen Marine- und Luftwaffenstützpunkt.
Vor der Sitzung des Weltsicherheitsrats in New York hatten sich mehrere Diplomaten bei den Vereinten Nationen für eine härteren Umgang mit Pjöngjang ausgesprochen. „Zunächst muss der Rat den Test verurteilen und dann über strengere Sanktionen nachdenken“, sagte der britische UN-Botschafter Matthew Rycroft vor Beginn der Sitzung in New York.
Es war zwar nicht das erste Mal, dass eine nordkoreanische Rakete über Japan hinwegflog. Es sei aber das erste Mal, dass das unangekündigt geschehen sei, meldete der japanische Sender NHK. Ein Regierungssprecher in Tokio sprach von einer „beispiellos ernsten und schweren Bedrohung“.
US-Präsident Donald Trump verurteilte den Test und betonte: „Alle Optionen sind auf dem Tisch“. Chinas Außenministerium warnte, in dem Konflikt auf der koreanischen Halbinsel sei ein „kritischer Punkt“ erreicht. Während Japan und seine Schutzmacht USA den Druck auf Pjöngjang nun weiter erhöhen wollen, demonstrierte Südkorea militärische Stärke.
Trump, der bereits mehrmals mit einem Alleingang in dem Konflikt gedroht hatte, warf der kommunistischen Führung in Pjöngjang vor, mit dem Test „seine Verachtung für seine Nachbarn, für alle Mitglieder der Vereinten Nationen und für einen Mindeststandard an akzeptablem Verhalten“ signalisiert zu haben. Derartige Manöver festigten nur die Isolation des Landes.