Innsbruck

Massive Kritik an IVB-Spitze

© Domanig

Linie 6: SPÖ fordert unabhängigen Leiter für Arbeitsgruppe, die FPÖ gar Baltes’ Ablöse.

Innsbruck –In Bälde soll jene Arbeitsgruppe ihre Tätigkeit aufnehmen, die der auslastungsschwachen Tramlinie 6 von Innsbruck nach Igls wieder auf die Beine helfen soll. Das wäre auch notwendig, um die Einstellungsgerüchte endgültig abzustellen. Bereits mit Schulstart am 11. September tritt, wie berichtet, ein neuer Fahrplan für die „Igler“ in Kraft. Ein ausgedünnter und mit starkem Fokus auf die Wochenenden, noch mehr auf die Touristen und Tagesausflügler konzentriert. Seither malen SPÖ und FPÖ das Bild der drohenden Schließung dieser malerischen Trasse an die Wand.

Dass nun ausgerechnet IVB-Chef Martin Baltes der SPÖ noch vor dem Start dieser Arbeitsgruppe ausrichten ließ, eine von den Roten angedachte Weiterführung der Trasse zur Talstation der neuen Patscherkofelbahn bzw. sogar bis hinüber nach Tulfes weder aus finanzieller noch verkehrstechnischer Sicht möglich sein wird, hat den Genossen – wenig überraschend – die Zornesröte ins Gesicht getrieben. Deshalb fordern sie nun auch, dass nicht Baltes, sondern ein unabhängiger Eisenbahnexperte die Arbeitsgruppe leiten soll. Alles andere würde nur das Ergebnis vorwegnehmen und sei daher „unvereinbar mit Baltes’ Funktion und mit dem Auftrag der Arbeitsgruppe“, sagt die designierte SP-Bürgermeisterkandidatin für die Gemeinderatswahl 2018, Irene Heisz. SP-Landesverkehrssprecher Georg Dornauer hält Baltes entgegen, dass sowohl eine Weiterführung der 6er Richtung Stadtzentrum als auch zur neuen Kofelbahn-Talstation und Tulfes „nicht unrealistisch“ sei. Baltes, so die SPÖ, wäre besser beraten, endlich ein Betriebs- und Marketingkonzept vorzulegen sowie eine unabhängige Ombudsstelle für den städtischen ÖPNV einzurichten.

FPÖ-Stadtchef Rudi Federspiel erinnert Baltes daran, dass in dieser Causa der Gemeinderat das letzte Wort habe. Für ihn ist Baltes „nicht länger tragbar“.

Dass die IVB die Taktreduzierung der 6er noch vor dem regulären Fahrplanwechsel im Dezember durchziehen, sei zwar dem Gemeinderat bekannt gewesen, sagt SP-Stadtparteichef Helmut Buchacher, unverständlich sei es trotzdem. Denn diverse Liniennetzverbesserungen, die ebenso beschlossen wurden, kämen eben erst in einigen Monaten in die Umsetzung.

Die Ausdünnung der 6er tangiert übrigens den im April zwischen Land und Stadt abgeschlossenen „Grund- und Finanzierungsvertrag“ für den ÖPNV in Innsbruck nicht. Die Linie 6, ebenso wie die Stubaier Linie, wurde davon nämlich ausgenommen. Die Stubaier, weil hier der Bund mitzahlt, die 6er aus politischen Gründen, wird erzählt. (mami)

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