Forum Alpbach - Treichl: Künstliche Intelligenz wird Banken verändern

Wien/Alpbach (APA) - Die fortschreitende Digitalisierung und der vermehrte Einsatz von künstlicher Intelligenz wird nach Ansicht des Erste-G...

Wien/Alpbach (APA) - Die fortschreitende Digitalisierung und der vermehrte Einsatz von künstlicher Intelligenz wird nach Ansicht des Erste-Group-Chefs Andreas Treichl die Bankenbranche stark verändern: „Wenn ich mein Geschäft anschaue, dann habe ich Angst“, sagte Treichl am Mittwoch bei einer Podiumsdiskussion beim Forum Alpbach in Tirol.

Er wüsste nicht, ob die rund 50.000 Angestellten der Erste Group noch den gleichen Job in 15 bis 20 Jahren haben werden. „Wir werden neue Jobs für sie schaffen“, betonte Treichl. Wenn etwa Bargeld immer seltener verwendet werde, müsse man über die Aufgabe der Bankangestellten am Schalter nachdenken. Durch Digitalisierung und künstliche Intelligenz werde man in einer Welt leben, wo es nicht genug Arbeitsplätze geben wird. „Dies wird unsere Gesellschaft verändern“, so der Bankchef. Die politische Diskussion darüber hätte schon vor 25 Jahren beginnen sollen.

Auf der anderen Seite gibt es Fachkräftemangel: Die Erste Group würde mehr als 5.000 Programmierer einstellen, hat laut Treichl aber bisher nur 500 Entwickler gefunden. Künstliche Intelligenz werde unter anderem bei der Erste eingesetzt, um Betrugsfälle zu entdecken oder die Stabilität der Banksysteme zu testen.

Die Informatikerin Joanna Bryson von der Universität Bath in Großbritannien verwies darauf, dass durch künstliche Intelligenz monotone Tätigkeiten entfallen würden und andere interessantere Jobs gemacht werden können. „Als Gesellschaft werden wir klüger.“ Künstliche Intelligenz dürfe aber nicht als Ausrede verwendet werden, etwa um die Löhne nicht zu erhöhen.

~ ISIN AT0000652011 WEB http://www.erstegroup.com ~ APA162 2017-08-30/10:54