Flüchtlinge - 33 Syrer über humanitären Korridor nach Italien

Rom (APA) - Während wegen intensiver Zusammenarbeit zwischen Italien und der libyschen Küstenwache die Zahl der Flüchtlingsankünfte auf Sizi...

Rom (APA) - Während wegen intensiver Zusammenarbeit zwischen Italien und der libyschen Küstenwache die Zahl der Flüchtlingsankünfte auf Sizilien seit Juli stark eingesunken ist, sind 33 Syrer über einen sogenannten „humanitären Korridor“ nach Italien gelangt. Die syrischen Flüchtlinge aus dem Libanon trafen auf dem Flughafen Rom Fiumicino ein, berichtete die Tageszeitung „Il Fatto Quotidiano“ am Mittwoch.

Der Korridor wurde dank eines Abkommens zwischen der Föderation der evangelischen Kirchen in Italien, den Waldensern und der katholischen Gemeinschaft Sant‘Egidio mit der italienischen Regierung eingerichtet, um legale Einreisen zu ermöglichen. Dank dieser Initiative konnten seit Februar 2016 bereits 900 Flüchtlinge legal und sicher nach Italien einreisen. Viele von ihnen haben bereits Italienisch gelernt und eine Beschäftigung gefunden, berichtete eine Sprecherin von Sant ?Egidio.

Die Aufnahme der neuen Flüchtlinge geht nicht zulasten des Staates. Alle Kosten werden demnach von Kirchen, Pfarren und Spendern getragen. Für eine der Familien, die nächste Woche anreist, habe der italienische Verband von Arbeitnehmern im Agrarsektor seine Unterstützung zugesagt. „Humanitäre Korridore bezeugen, dass es Alternativen zu den Reisen der Verzweiflung über das Mittelmeer unter Kontrolle der Menschenhändler gibt“, berichtete Marco Impagliazzo, der dem Führungsgremium Sant‘Egidios angehört.

Die „humanitären Korridore“ gelten nach Angaben der beteiligten Kirchen als ein Pilotprojekt in Europa. In Frankreich gebe es inzwischen eine ähnliche Möglichkeit der legalen Einreise für Flüchtlinge. Der italienische Vize-Außenminister Mario Giro betonte, die humanitären Korridore seien ein Modell auf für andere Krisen. „Die EU-Länder sollten Personen, die vor Krieg und Gewalt flüchten, erlauben, ihren Asylantrag einzureichen, ohne das Leben zu riskieren“, so Giro.