„Es war Chaos“ 2 - Vor Urteil im Prozess um Brand in JA Josefstadt

Wien (APA) - Der Prozess um einen Brand in der Justizanstalt (JA) Josefstadt wird am Mittwoch doch mit einem erstinstanzlichen Urteil zu End...

Wien (APA) - Der Prozess um einen Brand in der Justizanstalt (JA) Josefstadt wird am Mittwoch doch mit einem erstinstanzlichen Urteil zu Ende gehen. Der Justizwachebeamte, der sich im Vorfeld mit einem aus einer Knieverletzung resultierenden Krankenstand entschuldigt hatte, ließ sich auf telefonische Bitte der vorsitzenden Richterin mit einem Taxi zum Landesgericht bringen, wo er dann Rede und Antwort stand.

Der Beamte war als Einsatzleiter der Justizwache an der Brandbekämpfung beteiligt gewesen. In eindringlichen Worten schilderte er, was er wahrnahm, als er durch die Speiseluke ins Innere der Zelle blickte, in der Alarm ausgelöst worden war: „Da war ein Feuerball. Und nachher war es stockfinster.“ Auch am Gang seien die Lichter ausgefallen, ehe sich ein Notstromaggregat in Betrieb setzte, das ein weiteres Vorgehen gegen die Flammen zuließ.

Auch dieser Zeuge unterstrich, dass das Überleben der drei Zellenkameraden des Angeklagten nur glücklichen Umständen zu verdanken war. Einer war demnach aufgrund der Rauchgasentwicklung nicht mehr bei Bewusstsein, als er von Einsatzkräften mit Atemschutzmasken aus dem Haftraum geborgen wurde. Ein weiterer Insasse hätte neben einer Kohlenmonoxidvergiftung schwere Verbrennungen am Oberarm erlitten, gab der Beamte an: „Es war so, dass man seine Tätowierungen gar nicht mehr gesehen hat.“

Um 14.00 Uhr erklärte Richterin Andrea Wolfrum das Beweisverfahren für geschlossen. Nach den Schlussvorträgen von Staatsanwaltschaft und Verteidigung ziehen sich die Geschworenen zur Beratung zurück. Mit der Urteilsverkündung dürfte nicht vor 17.00 Uhr zu rechnen sein.