Zelle angezündet: Urteil wegen Irrtums der Geschworenen ausgesetzt
Wien (APA) - Der Schwurprozess gegen einen 33-jährigen Algerier, der am 16. Oktober 2016 seine Zelle in der Justizanstalt Josefstadt angezün...
Wien (APA) - Der Schwurprozess gegen einen 33-jährigen Algerier, der am 16. Oktober 2016 seine Zelle in der Justizanstalt Josefstadt angezündet hatte, muss wiederholt werden. Die drei Berufsrichter setzten am Mittwochabend das Urteil aus, nachdem die Geschworenen im Wiener Landesgericht die auf versuchten Mord lautende Anklage knapp, aber doch verworfen hatten.
Die Hauptfrage, ob der Angeklagte mit Tötungsvorsatz gehandelt hatte, beantworteten vier der acht Laienrichter nach mehrstündiger Beratung mit Ja, während sie von vier Geschworenen verneint wurde. Bei Stimmengleichstand ist zugunsten des Angeklagten vorzugehen, so dass der Mordversuch vom Tisch war. Selbst die Frage in Richtung Brandstiftung ging mit 4:4 Stimmen unentschieden aus.
Die Berufsrichter unter Vorsitz von Andrea Wolfrum akzeptierten diesen Wahrspruch nicht. Das bedeutet, dass die Causa vor einem völlig neu zusammen gesetzten Schwurgerichtshof neuerlich verhandelt werden muss. Der Angeklagte bleibt bis dahin in U-Haft.