Tennis: Markus Hipfl als Coach von Kohlschreiber wieder in New York

New York (APA) - Gespielt hat er von 1999 bis 2001 drei Mal bei den US Open, dieses Jahr ist Markus Hipfl als Coach von Philipp Kohlschreibe...

New York (APA) - Gespielt hat er von 1999 bis 2001 drei Mal bei den US Open, dieses Jahr ist Markus Hipfl als Coach von Philipp Kohlschreiber nach Flushing Meadows zurückgekehrt. Der mittlerweile 39-jährige Oberösterreicher hat sich in den vergangenen Jahren im „zweiten Bildungsweg“ wie er es nennt einen Namen als Trainer gemacht.

Schon 2015 war er als Coach von Gerald Melzer für die Qualifikation nach New York gereist, doch diesmal schnuppert der Welser mit Kohlschreiber erstmals seit seiner aktiven Karriere wieder „Hauptbewerbs-Luft“. „Als aktiver Spieler war leider verletzungsbedingt früh Schluss, aber ich schaue gerne auf meine Karriere zurück. Nun freut es mich umso mehr, dass ich nach meinem zweiten Bildungsweg auch wieder da sein kann“, erklärte Hipfl im Interview mit der APA - Austria Presse Agentur.

Die ehemalige Nummer 63 der Welt hatte sich nach dem Ende seiner aktiven Karriere gleich einmal unter die Fittiche von Günter Bresnik in dessen Akademie in der Südstadt begeben. „Ich bin jetzt seit elf Jahren als Trainer tätig und habe jede Stufe durchlaufen. Ich habe bei Günter gearbeitet, mit Zehnjährigen, Profis und einen zweiten Bildungsweg gemacht. Hier ist das jetzt die Creme de la Creme mit einem Spieler, mit dem es auch passt“, sagte Hipfl über Kohlschreiber.

Die Basis für diese Zusammenarbeit ist wohl schon im vergangenen Dezember auf Teneriffa gelegt worden. Bresnik hatte Hipfl zum Trainingscamp mit Dominic Thiem und Kohlschreiber eingeladen. Überhaupt ist Hipfl, der ja selbst einmal im anderen „Tennis-Lager“ mit Ronald Leitgeb gearbeitet hatte, Bresnik sehr dankbar. „Nach dem Ende meiner Karriere vor circa zwölf Jahren war ich einige Monate bei ihm. Ich wollte ‚learning by doing‘ machen. Ich schätze Günter sowohl menschlich als auch fachlich extrem. Das ist bei unserer Vergangenheit eh lustig, weil ich war doch viele Jahre im anderen Boot.“

Hipfl hat sich bei Bresnik die Basis geholt. „Ich bin ihm sehr dankbar in vielen Dingen. Die Expertise und die Dinge, die ich von Günter lernen habe dürfen in den letzten Jahren, hat mir sicher sehr geholfen, dass ich jetzt die Chance habe, ein Trainer zu werden“, erklärte Hipfl offen. Die Anfrage Kohlschreibers, der am Mittwoch sein Erstrundenmatch bei den US Open gewonnen hat, erfolgte zwei Wochen vor Hamburg nach Wimbledon. „Wir kennen uns ja schon länger und haben auch letztes Jahr viel Zeit auf Teneriffa miteinander verbracht.“

Bei Kohlschreiber wirkte der Trainer-Effekt - es ging es danach richtig aufwärts. Halbfinale in Hamburg, wo er leicht verletzt aufgeben musste, und dann als Wahl-Kitzbüheler sogar der Titel in der Gamsstadt. „Wir haben an zwei, drei Knöpfen gedreht, und es hat gleich gut gepasst. Philipp war für mich eine große Herausforderung, weil ich von ihm menschlich wie spielerisch sehr viel halte. Wir passen gut zusammen“, schilderte der frühere Davis-Cup-Spieler. Hipfl wird Kohlschreiber 2018 auf jeden Fall 15 Wochen auf der Tour begleiten. „Das ist das Basis-Abkommen, dann schauen wir, was passiert.“

Trotz seiner bereits 33 Jahre ist Kohlschreiber voll des Ehrgeizes und möchte noch einmal durchstarten. „Der trainiert um 8 in der Früh gleich intensiv wie am Nachmittag. Er will bis zum letzten Tag das Maximum rausholen“, sagte Hipfl über seinen Schützling.

Gleichzeitig kehrt Hipfl zu seinen Wurzeln zurück. Er zieht mit seiner Frau Nina aus Kitzbühel nach Steinhaus und eröffnet in Wels mit seinem Bruder Werner eine Tennis-Akademie. Betreuen wird er dort Nico Hipfl, den talentierten Sohn seines Bruders, sowie die hoffnungsreiche zwölfjährige Tirolerin Eva Woydt. „In Wels wollen wir eine Mischung aus Breitensport und viel Jugend im Leistungstennis machen.“