NR-Wahl: Die Spitzenkandidaten im Kurzporträt 1
Wien (APA) - Heinz-Christian Strache und Mirko Messner sind am 15. Oktober die einzigen Spitzenkandidaten, die von der Nationalratswahl im J...
Wien (APA) - Heinz-Christian Strache und Mirko Messner sind am 15. Oktober die einzigen Spitzenkandidaten, die von der Nationalratswahl im Jahr 2013 übrig geblieben sind. Alle anderen Parteien, die es bundesweit auf den Stimmzettel schaffen, sind entweder neu oder haben die Listenspitze ausgetauscht.
Bundeslisten eingereicht haben auch drei Parteien, die nur in einzelnen Ländern antreten. Alle drei Parteien und zwei ihrer Spitzenkandidaten waren schon bei früheren Wahlen dabei.
Die Spitzenkandidaten der 13 Parteien, die Bundeslisten eingereicht haben:
Christian Kern tritt an, für die SPÖ zum vierten Mal in Folge Platz eins zu erobern. Der gebürtige Wiener startete seine politische Karriere jung bei einer grün-nahen Liste, wechselte danach zu den roten Studenten. Das politische Handwerk lernte der verheiratete Vater von vier Kindern aus zwei Verbindungen beim ehemaligen Staatssekretär und Klubchef Peter Kostelka. Im Verbund arbeitete sich der studierte Kommunikationswissenschafter danach bis in den Vorstand hoch, ehe er Mitte 2010 die Führung der ÖBB überantwortet bekam. Nachdem die eigene Partei Regierungschef Werner Faymann zum Rücktritt gedrängt hatte, übernahm der heute 51-Jährige im Mai 2016 zunächst Kanzlerschaft und danach auch die Führung der österreichischen Sozialdemokraten.
Mit Sebastian Kurz setzt die ÖVP auf einen 31-Jährigen als Hoffnungsträger. Der Wiener zeigte schon in Schülertagen Interesse an einer Mitarbeit in der Jungen Volkspartei, deren Wiener Teilorganisation er ab 2008 anführte. Gefördert vom früheren Wiener ÖVP-Chef Johannes Hahn kam Kurz 2010 zu einem Mandat im Wiener Landtag. Ein Jahr später wurde er von Neo-ÖVP-Obmann Michael Spindelegger überraschend ins neu gebildete Integrationsstaatssekretariat geholt. Bei der Neuauflage von Rot-Schwarz stieg Kurz - seit einigen Jahren mit seiner Lebensgefährtin liiert - sogar zum Außenminister auf. Nach dem Rückzug von Reinhold Mitterlehner im vergangenen Mai wurde er zum neuen Chef der Volkspartei und kündigte die Koalition mit der SPÖ auf. Seinen Posten als Vorsitzender der Jungen ÖVP hat er mittlerweile aufgegeben.
Heinz-Christian Strache steht bereits zum vierten Mal an der Spitze der freiheitlichen Kandidatenliste für die Nationalratswahl. Der 48-jährige gelernte Zahntechniker war dereinst mit 21 jüngster Bezirksrat in Wien und galt folgerichtig früh als Hoffnungsträger. Als sich Jörg Haider mit dem BZÖ von der FPÖ lossagte, musste Strache die um die Parteiprominenz geschrumpfte Partei übernehmen. Bei seinem ersten Antritt 2006 konnte er das BZÖ klar hinter sich lassen und kam mit den Freiheitlichen auf elf Prozent. Seither steigerte Strache mit einem scharfen Rechtskurs die Ergebnisse der FPÖ auf 20,5 Prozent. In Wien kamen die Freiheitlichen zuletzt bei der Landtagswahl mit Spitzenkandidat Strache auf 30,8 Prozent. Seit dem Vorjahr ist Strache zum zweiten Mal verheiratet. Aus einer früheren Ehe hat er zwei Kinder.
( 0832-17, 88 x 170 mm)