NR-Wahl: Die Spitzenkandidaten 3 - Pilz, Messner, GILT

Wien (APA) - *...

Wien (APA) - *

Peter Pilz hat sich nach Verpassen seines Wunschplatzes auf der Liste der Grünen entschlossen, lieber eigene Wege zu gehen und mit der Liste Pilz den Weg Richtung Nationalrat einzuschlagen. Der 63-jährige Kapfenberger ist ein parlamentarischer Saurier. Mit der ersten Riege der Grünen zog er 1986 in den Nationalrat ein, dem er beinahe 23 Jahre angehört. Einzig zwischen 1991 und 1999 pausierte er, da Pilz in dieser Zeit im Wiener Landtag saß, die größte Zeit davon als Klubobmann. Neu ist die Rolle als Parteichef für ihn nicht. Von 1992 bis 1994 lenkte Pilz die Grünen als Bundessprecher. Vor seinem Engagement dort war der verheiratete Doktor der Sozialwissenschaften auch bei den SP-Studenten und der Gruppe Revolutionärer Marxisten aktiv. Inhaltliche positioniert sich Pilz seit drei Jahrzehnten als Korruptionsbekämpfer von Noricum bis Eurofighter.

Mit Mirko Messer versucht die KPÖ, nach fast 60 Jahren Pause wieder den Einzug in den Nationalrat zu schaffen. Der Kärntner Slowene, geboren vor 68 Jahren im damals jugoslawischen Slovenj Gradec, leitet die Kommunisten bereits seit 2006. Schon drei Mal führte er die KPÖ in eine Nationalratswahl, freilich mit überschaubarem Erfolg. Die 1,03 Prozent aus dem Jahr 2013 waren das beste Ergebnis für den promovierten Slawisten, der sich auch schon als EDV-Unternehmer und Publizist versuchte.

Per Casting, Online-Test und Los hat Robert Düringers Liste GILT ihren Spitzenkandidaten gekürt. Als Sieger hervorgegangen ist eigentlich der 70-jähriger Pensionist, Günther Lassi. Der Esoteriker zog sich allerdings wieder zurück, nachdem er in die Kritik geraten war, weil auf seiner Homepage eine PDF-Datei mit einem antisemitischen Pamphlet verlinkt war. Er selbst spricht von Rufmord. Da die eingereichte Liste aber nicht mehr zurückgezogen werden kann, bleibt Lassi auf Platz eins, ins Scheinwerferlicht rückt jedoch der Listenzweite Josef Schelling. Der 65-jährige Pensionist ist in Vorarlberg aufgewachsen, ist Vater eines Sohns und lebt in Baden bei Wien. Er hat ein Wirtschaftsstudium an der Universität St. Gallen absolviert und 26 Jahre lang in der Schweiz gearbeitet. Nach dem Vorbild der Schweiz will Schelling die direkte Demokratie in Österreich ausbauen.

( 0832-17, 88 x 170 mm)