Imsterberg investiert eine Million in seine Venetalm
Die Alm wurde in den 1930er-Jahren errichtet und seitdem kaum mehr modernisiert. Nun steht eine Rundum-Erneuerung an.
Von Alexander Paschinger
Imsterberg –In den nächsten Wochen fährt das Vieh von den Almen heim. An diesem Wochenende ist es auf der Venetalm bereits so weit. „Wir brauchen jetzt jeden einzelnen Tag“, sagt der Imsterberger Bürgermeister Alois Thurner. Denn ab Montag wird umgebaut auf der Venetalm. Ausschank, Küche, feuerpolizeiliche Auflagen, Betreiberräume, Bettenlager, Milchraum, Stall – „insgesamt kostet der Um- und Neubau 1,065 Millionen Euro“, so der Dorfchef. Ein finanziell harter Brocken für die kleine Gemeinde, zumal man bislang nur mit 100.000 Euro Förderung rechnen könne.
Wirtin und Hirt auf der beliebten Alm mitten im Wandergebiet sind seit zwei Jahren Maria Krajic und Philipp Gaugg. „Das war ein Glücksgriff mit den beiden“, sagt der Bürgermeister. Und Gaugg ist seinerseits froh, dass die Gemeinde nun so viel Geld in die Hand nimmt. 50 Melkkühe befinden sich jetzt noch auf der Alm, „insgesamt 150 Stück Vieh“, so der Hirt.
Der Umbau ist mehr als notwendig. „Das Gebäude stammt aus den 1930er-Jahren“, sagt Thurner. Es sei ein Wunder, dass man die Alm immer noch offen halten konnte. „Die Agrar wollte 2004 und 2010 die Alm schon umbauen – aber es scheiterte an den Unsicherheiten zur Eigentumsfrage.“ Mit dem Flurverfassungsgesetz floss die Alm 2014 ins Gemeindeeigentum und damit auch die finanzielle Verantwortung. Jetzt sei der Umbau hoch an der Zeit.
Ab Montag soll bis in den November und dann wieder im April und Mai in einer ersten Phase Unterkunft und Stall errichtet werden. „Wir brauchen ja die Alm zur Erhaltung unserer eigenen Landwirtschaft im Dorf“, hält Thurner fest. Im Herbst 2018 wird dann die abschließende Bauphase eingeläutet.
„Wir brauchen unsere Landwirtschaft“, begründet der Bürgermeister den hohen Einsatz der Gemeinde. Und meint weiter: „Wir werden nicht umhinkommen, regionale Förderungen einzurichten, wenn wir unsere Kulturlandschaft erhalten wollen.“ Da seien künftig auch Land und Kommunen gefordert.